Kiel. Mehr Flugverbindungen und günstigere Preise ermöglichen immer mehr Deutschen Reisen in exotische Länder. Am beliebtesten war zuletzt Süd-Ostasien
Ein größeres Angebot an Flugverbindungen und günstigere Preise treiben die Nachfrage nach Fernreisen an. Im vergangenen Jahr machten die Bundesbürger 5,3 Millionen Urlaubsreisen in Länder außerhalb Europas und des Mittelmeerraumes. Das waren 23 Prozent mehr als 2010, wie aus der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervorgeht.
"Immer mehr Menschen können sich den Traum von exotischen Ländern erfüllen. Es gibt mehr Flugverbindungen und Fernreisen sind erschwinglicher geworden", sagte Martin Lohmann, Geschäftsführer des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) der Deutschen Presse-Agentur. Der Marktanteil liege mittlerweile bei knapp 8 Prozent (2010: 6,5 Prozent).
Deutsche reisen weiter vor allem in Länder rund um das Mittelmeer
Am beliebtesten war zuletzt Süd-Ostasien vor Nordamerika. Das leicht gesunkene Interesse an Zielen auf der anderen Seite des Atlantiks führte Lohmann in erster Linie auf den stärkeren Doller zurück, der Trips in die USA verteuert. Dass Urlauber aus Deutschland wegen der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten auf Reisen in die Vereinigten Staaten verzichteten, könne er nicht feststellen.
Zwar sind Fernreisen im Vergleich zu einem Urlaub am Mittelmeer oder in Deutschland im Schnitt immer noch teurer. Allerdings sind die Ausgaben für ferne Ziele seit 2010 den Angaben zufolge langsamer gestiegen (plus 15 Prozent) als für Urlaubsreisen insgesamt (plus 20 Prozent). Der Abstand wird also kleiner.
Trotz wachsendender Beliebtheit von Bali, Thailand und Co. zieht es die Bundesbürger laut der Analyse von FUR allerdings weiter vor allem in Länder rund um das Mittelmeer sowie nach Deutschland. (dpa)