Essen. Der ADAC befürchtet für das Osterwochenende zahlreiche Staus auf deutschen Autobahnen. Viele Urlauber aus NRW zieht es in Richtung Niederlande.

  • Gründonnerstag dürfte Prognosen zufolge der bislang staureichste Tag des Jahres werden
  • Staugefahr auch am Freitag, Samstag und Montag hoch – nur Ostersonntag nicht
  • Fast 390 Baustellen bremsen bundesweit den Verkehr aus

Den Osterurlaubern droht auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen das staureichste Wochenende seit Jahresbeginn. Nach Angaben des ADAC soll es am Gründonnerstag besonders voll auf den Autobahnen werden. Alle Bundesländer bis auf Hamburg haben Ferien, außerdem sind Ausflügler unterwegs. Bereits ab Mittwoch machen sich die Urlauber laut ADAC auf den Autobahnen bemerkbar. Auch am Freitag und Samstag herrscht Staugefahr. Für Montag wird dann die erste große Rückreisewelle erwartet.

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Lediglich am Sonntag rechnet der ADAC mit weitgehend freier Fahrt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW geht außerdem davon aus, dass es am langen Wochenende besonders viele Urlauber in Richtung Niederlande ziehen wird. Um Staus vorzubeugen, hat der Landesbetrieb zusammen mit den niederländischen Kollegen Routenempfehlungen veröffentlicht, die auf der Website abgerufen werden können.

Fast 390 Baustellen in Deutschland behindern den Verkehrsfluss

Grundsätzlich sorgen mit Beginn des Frühjahrs verstärkt Baustellen für stockenden Verkehr. Derzeit gibt es laut ADAC auf deutschen Autobahnen fast 390 Baustellen, rund zehn Prozent mehr als im April 2016. In Nordrhein-Westfalen ist die Staugefahr auf der A1 zwischen Dortmund und Köln, auf der A2 im Großraum Dortmund in Richtung Hannover sowie auf der A3 zwischen Oberhausen und Köln besonders hoch. Eine Übersicht aller aktuellen Baustellen in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.

Viele werden auch in Richtung Süden und an die deutschen Küsten fahren - und am Ostermontag wieder zurück. Der Autoclub rechnet hier ebenfalls mit erheblichen Behinderungen: "Da sind viele auf dem Heimweg, die das verlängerte Wochenende genutzt haben."

ADAC empfiehlt: ausgeruht ans Steuer

Wer aus NRW in Richtung Süddeutschland aufbrechen will oder von dort zurückfährt, sollte im besten Fall die A3 von Frankfurt nach Würzburg sowie die A5 am Hattenbacher Dreieck meiden. Hier rechnet der ADAC aufgrund von Baustellen ebenfalls mit langen Staus. Der Autoclub-Verband empfiehlt Autofahrern in jedem Fall, Proviant und Geduld mitzunehmen: "Man sollte sich ausgeruht ans Steuer setzen, es bringt nichts, wenn man gestresst ist", sagt ein Sprecher.

Bereits am vergangenen Wochenende hatten mit Beginn der Osterferien in einem Dutzend Bundesländern viele Urlauber im Stau gesteckt. Allein am Freitag gab es laut ADAC bundesweit mehr als 2500 Staumeldungen. Die Staus hatten eine Gesamtlänge von fast 5000 Kilometern.

Wer fliegt, sollte Zeit für die Anreise einplanen

Die Flughafenbetreiber empfehlen derweil Fluggästen, ihre Anreise zum Flughafen rechtzeitig zu starten: "Aufgrund des hohen Passagieraufkommens an den Feiertagen empfiehlt der Flughafenbetreiber Fraport eine frühzeitige Anreise", sagt beispielsweise Torben Beckmann, Sprecher des Frankfurter Flughafens. Fluggäste sollten sich spätestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Check-in-Schalter einfinden.

In den Bergen drohen Schlitterpartien

Ein möglicher Wetterumschwung sollte auch nicht außer Acht gelassen werden. Über Ostern dürfte es nach aktuellen Vorhersagen noch einmal kalt werden, mit Frost in den Nächten, Schnee in höheren Lagen - und glatten Straßen. "Wer in die Berge fährt oder über die Alpen, sollte mit den Sommerreifen noch etwas warten", sagte der ADAC-Sprecher.

Die Benzinpreise sind unterdessen bereits gestiegen: Laut ADAC-Auswertung müssen Autofahrer für einen Liter Super E10 im Tagesmittel 1,351 Euro bezahlen, 2,3 Cent mehr als vorher. Diesel hat sich um 1,3 Cent auf 1,158 Euro verteuert. Ob der Preis vor dem Osterwochenende weiter klettert, dazu gibt der Mineralölwirtschaftsverband keine Prognosen ab. Die Preissteigerungen hätten aber nichts mit Ostern zu tun, sagt Sprecher Alexander von Gersdorff: "Gründe sind die geopolitische Lage und Produktionsausfälle in Libyen." (red/dpa)

Auf diesen Autobahnen müssen Urlauber mit besonders langen Staus rechnen:

A 1Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck, beide Richtungen
A 1/A 3/A 4Kölner Ring
A 2Berlin - Hannover - Dortmund, beide Richtungen
A 3Oberhausen - Köln - Frankfurt - Würzburg - Nürnberg - Passau
A 5Kassel - Frankfurt/Main - Karlsruhe - Basel
A 6Kaiserslautern - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg, beide Richtungen
A 7Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
A 8Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
A 9München - Nürnberg - Berlin, beide Richtungen
A 10Berliner Ring
A 61Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
A 81Heilbronn - Stuttgart - Singen
A 93Rosenheim - Kiefersfelden
A 95 / B2München - Garmisch-Partenkirchen
A 99Umfahrung München