Berlin. Nach den Anschlägen in Ägypten wurde für drei Monate der Ausnahmezustand verhängt. Das Auswärtige Amt spricht für Teile des Landes eine Reisewarnung aus.

Das Auswärtige Amt hat nach den Anschlägen in Ägypten auf das Terrorrisiko auch für Ausländer hingewiesen. Wie hoch ist nun die Gefahr? Für Touristen wird hier der feinstufige Sprachgebrauch des Amtes erklärt.

Das Risiko terroristischer Anschläge hat sich erhöht

"Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen ausländische Ziele und Staatsbürger richten", teilte das AA am Montag (10. April) in Berlin mit. Bei Reisen nach Ägypten einschließlich der Touristengebiete am Roten Meer werde generell zu Vorsicht geraten.

Die Risiken für Reisende sind von Land zu Land unterschiedlich. Eine Übersicht gibt das Auswärtige Amt (AA) online in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen. Das Ministerium beschreibt seine Einschätzungen in einer feinstufigen Sprachregelung, die Touristen kennen sollten.

Eine Reisewarnung gibt es derzeit für sieben Staaten und den Gaza-Streifen

Akute Gefahr für Leib und Leben besteht, wenn das AA eine konkrete Reisewarnung ausspricht. Das gilt in der Regel für Kriegs- und Konfliktstaaten wie Syrien, Irak, Jemen und Somalia. Aktuell (Stand: 10. April 2017) gelten solche Reisewarnungen des AA für sieben Staaten sowie den Gaza-Streifen in den Palästinensischen Gebieten.

Für manche Länder gibt es außerdem Teilreisewarnungen. Dann sind im betreffenden Land nur bestimmte Regionen lebensgefährlich. Zum Beispiel gelten Teilreisewarnungen in Ägypten für den nördlichen Sinai und in der Ukraine für den Osten des Landes. Insgesamt (Stand: 10. April) nennt die entsprechende AA-Liste 18 Regionen weltweit.

Beim Abraten einer Reise, sollte die Reise unterblieben werden

Statt ausdrücklich davor zu warnen, kann das AA auch dringend von Reisen in bestimmte Länder oder Regionen eines Landes abraten. Dann sollten Reisen in diese Gegenden ebenfalls unterbleiben. Das gilt derzeit zum Beispiel in der Türkei für die Grenzgebiete zu Syrien und Irak. In Tunesien wird wegen Entführungsgefahr von Aufenthalten in den Wüstengebieten im Süden des Landes abgeraten.

Das AA kann in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen zu einzelnen Länern außerdem auf generelle Gefahren durch hohe Kriminalität oder Terrorismus aufmerksam machen, ohne von Reisen abzuraten.

Das Ministerium betont: Die Gefahr von Terror und Entführungen bestehe weltweit. Allerdings sei der Grad der terroristischen Bedrohung von Land zu Land unterschiedlich. Und im Vergleich zu den Risiken durch Unfälle, Erkrankungen und normaler Kriminalität sei die Terrorgefahr für Reisende vergleichsweise gering. (dpa)