München. Terror und Kriminalität bereiten Sorgen, und manche Länder wie die Türkei lösen Ängste aus. Eine neue Studie bestätigt nun diese Erkenntnisse.
Die Entscheidung für ein Reiseziel fällt nicht mehr so leicht wie früher, die Welt wird als unsicherer empfunden, manche Länder lösen Ängste aus: Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Norstat im Auftrag des Reiseportals Travelzoo. Einige Ergebnisse im Überblick:
Gefühlte Unsicherheit ist gewachsen
Jeder Dritte (31 Prozent) gab an, sich heute viel mehr als noch vor ein paar Jahren mit der Wahl seines Urlaubsziels zu beschäftigen. Zwei von fünf Befragten (41 Prozent) beschäftigen sich zumindest etwas mehr damit. Der Grund: gefühlte Unsicherheit. Fast zwei Drittel (63 Prozent) stimmten der Aussage zu, die Welt sei heute ein gefährlicherer Ort. Fast genauso viele (58 Prozent) sind über die Jahre schlicht vorsichtiger geworden.
Sicherheit ist wichtig
45 Prozent der Menschen in Deutschland denken bei der Wahl ihres Reiseziels in hohem Maße an das Thema Sicherheit, weitere 50 Prozent immerhin zu einem gewissen Maße. Für fast jeden ist das Thema also relevant. Die größten Bedenken sind Terrorismus und Kriminalität. Gut jeder Vierte (28 Prozent) gab an, bewusst ein sicheres Reiseziel gewählt zu haben. 45 Prozent der Befragten wollen dies beim nächsten Urlaub tun.
Bestimmte Länder lösen Ängste aus
Verschiedene Urlaubsländer werden unterschiedlich wahrgenommen. Die Türkei gilt vielen heute als unsicher: Jeder Dritte (33 Prozent) hätte sehr viel Angst, in das Land zu reisen, ebenfalls jeder Dritte (34 Prozent) hätte ziemlich viel Angst. Ganz anders Spanien: Hier hat niemand sehr viel Angst, und nur 3 Prozent der Befragten haben ziemlich viel Angst. Besonders viele Ängste bei den Befragten lösen auch Israel (60 Prozent hätten dort sehr viel oder ziemlich viel Angst) und Iran (73 Prozent) aus.
Maßnahmen vor Ort erhöhen Sicherheitsempfinden
30 Prozent der Befragten würden sich durch die Anwesenheit von Polizisten am Urlaubsort viel sicherer fühlen, 55 Prozent etwas sicherer. Soldaten hätten einen ähnlichen Effekt: 64 Prozent würden sich durch ihre Anwesenheit viel oder wenigstens etwas sicherer fühlen. Was das Sicherheitsempfinden ebenfalls erhöhen würde, sind Videoüberwachungen am Urlaubsort, flughafenmäßige Kontrollen in Hotels und bei beliebten Sehenswürdigkeiten sowie schärfere Kontrollen an den Flughäfen.
Im Auftrag des Reiseportals Travelzoo hatte Norstat von Dezember 2016 bis Januar 2017 insgesamt 1001 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren online befragt. (dpa)