Wien. Ein Kaffeehaus-Besuch ist ein Muss für Wien-Touristen. Auch für Wiener sind sie ein wichtiger Treffpunkt und haben jahrhundertelange Tradition.

Marmortischchen mit Tageszeitung, eine Melange und wohlduftende Mehlspeisen: Ein Besuch in einem klassischen Kaffeehaus ist für fast alle Touristen in Wien Pflicht. Doch auch Einheimische, Hofratswitwen und Geschäftsleute nutzen das verlängerte Wohnzimmer. Lange Zeit - vor allem rund um die Jahrhundertwende um 1900 - galt das Kaffeehaus als Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle.

Die stets mit Anzug und Fliege gekleideten Kellner - "Herr Ober" genannt - tragen mit Wiener Charme oder dem berüchtigten Grant ebenso wie die klassische Einrichtung zum Ambiente bei. 1684 wurde das erste Kaffeehaus urkundlich erwähnt. Heute gibt es in Österreichs Hauptstadt rund 830 Kaffeehäuser, nicht mitgezählt die zahlreichen Café-Bars, Café-Restaurants, Steh-Cafés und Kaffeekonditoreien. Rund 150 Lokale sind klassische Kaffeehäuser mit Holzboden, simplen Stühlen und plüschigen Bänken. 2011 wurde die Wiener Kaffeehauskultur offiziell in das Kulturerbe-Verzeichnis der UNESCO aufgenommen. (dpa)