Bangkok. Zornig protestierten sie in Bangkok gegen den Bau eines Kohlekraftwerks. Die Reise hat sich für die Einwohner der Provinz Krabi gelohnt.

Der wütende Protest gegen den Bau eines Kohlekraftwerks in einer thailändischen Urlaubsregion hat Wirkung gezeigt: Die Militärregierung in Bangkok will ihre Pläne für die Provinz Krabi überdenken. "Wir erwägen, die Studien zur Umweltbelastung [des Werks] gemeinsam mit örtlichen Umweltschützern erneut durchzuführen", sagte Thailands Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Sollte das Projekt bestimmten ökologischen Anforderungen genügen, werde es wie geplant umgesetzt. Die Regierung setzte außerdem fünf in Gewahrsam genommene Demonstranten wieder auf freien Fuß.

Protest Thailand.jpg

Thailands Premierminister Prayut Chan-o-cha hatte noch am Freitag nach einem Treffen mit dem nationalen Energierat erklärt, den Bau des 800-Megawatt-Kraftwerks vorantreiben zu wollen. Eine Studie habe gezeigt, dass sich das Vorhaben lohne und sicher sei. Das Werk garantiere eine ausreichende Stromversorgung für die Region.

Organisatoren festgenommen

Daraufhin waren mehr als 100 Einwohner der häufig von Touristen besuchten südthailändischen Provinz rund 800 Kilometer nach Bangkok gereist, um gegen die Baupläne zu demonstrieren. Für die Aktivisten ist das Kohlekraftwerk eine Dreckschleuder, die der Tourismusindustrie an der Andamansee, der Landwirtschaft und vor allem der Gesundheit der Menschen erheblich schaden könnte.

Protest Thailand2.jpg

Die Demonstranten, darunter auch ältere Frauen und Kinder, demonstrierten und campierten trotz Versammlungsverbots vor dem Sitz der Militärjunta. Am Samstag wurden fünf Organisatoren des Protests festgenommen, einen Tag später aber wieder freigelassen.

Zur Provinz Krabi gehören mehr als 100 Inseln, darunter die beliebten Touristenziele Ko Phi Phi und Ko Lanta. Die Inseln und die Küste von Krabi wurden während des Tsunamis 2004 schwer beschädigt. (dpa)