Istanbul. Nach vielen Anschlägen ist der Tourismus in der Türkei am Boden. Präsident Erdogan will jetzt, das Türkischstämmige mehr in die Heimat reisen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Ausland lebende Türkeistämmige zu vermehrten Reisen in die Türkei aufgefordert. Dabei sollten sie auch in ihrem Umfeld für Urlaub in ihrem Ursprungsland werben, sagte Erdogan am Donnerstag vor Branchenvertretern der Tourismusindustrie in Ankara.
Nach dem Putschversuch Mitte Juli und zahlreichen Terroranschlägen ist der Umsatz in der für die türkische Wirtschaft wichtigen Tourismusbranche dramatisch eingebrochen. Die Tourismuseinnahmen sanken 2016 im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent. Auch aus Deutschland kamen 1,7 Millionen weniger Besucher in die Türkei.
"Ehrengesandte" der Türkei
"Wir betrachten alle unserer Bürger im Ausland gleichzeitig als Ehrengesandte des Tourismus unseres Landes", sagte Erdogan. "Aus diesem Grund starten wir für unsere Bürger, die im Ausland leben, die Kampagne: Schnapp' dir deinen Nachbarn und komm."
Türkischstämmige im Ausland sollten "private Feiern wie Hochzeiten, Verlobungen und Beschneidungsfeiern" in der Türkei abhalten und auch Freunde, Kollegen und Nachbarn zu Türkeireisen einladen. Erdogan zufolge werden in der Türkei jedes Jahr mehr als 50.000 Hochzeiten gefeiert. (dpa)