St. Blasien. Da wird's mal richtig dunkel. Sechs Schwarzwaldgemeinden wollen durch eine ungewöhnliche Aktion ein Zeichen für Entschleunigung setzen.
Sechs Gemeinden im Hochschwarzwald haben sich bewusst eine elektrische Auszeit genommen. Für mindestens eine Stunde am Sonntagabend gingen in den Orten die Lichter aus. Die Aktion sollte ein Zeichen setzen für Entschleunigung, Besinnung und Phasen der Erholung, sagte ein Sprecher der Veranstalter. Sie sei auf gute Resonanz gestoßen. Zahlreiche Privatleute machten den Angaben zufolge mit und verzichteten in ihren Häusern auf elektrisches Licht. In den Orten organisierten Vereine und die Gemeinden zudem Gemeinschaftsaktionen, zum Beispiel Fackel- und Laternenwanderungen.
Gesamte Straßenbeleuchtung ausgeschaltet
Die Aktion mit dem Titel "Licht aus!" fand zum ersten Mal statt. In Sankt Blasien (Kreis Waldshut) wurde die gesamte Straßenbeleuchtung ausgeschaltet, zudem wurde der Dom nicht beleuchtet. Auch in anderen Orten blieb es eine Stunde dunkel, in Breitnau (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) sogar zwei Stunden.
"Es war eine Aktion mit Aha-Effekt", sagte der Bürgermeister von St. Blasien, Rainer Fritz: "Die Idee war, nach Weihnachts- und Feiertagsstress im neuen Jahr zumindest zeitweise zur Ruhe zu kommen und gleichzeitig die Gemeinschaft zu stärken." Dies sei gelungen, "Licht aus!" habe bei vielen Menschen einen Nerv getroffen. Dies zeigten die gute Beteiligung sowie das überregionale Interesse. Ob es eine Fortsetzung gibt, ist den Angaben zufolge noch unklar. (dpa)