Madrid. Tourismusexperten hatten es vorausgesehen: Spanien sollte 2016 einen kräftigen Besucherzuwachs erleben. Die Zahlen bestätigen einen Gästerekord.
Spanien hat 2016 einen nie da gewesenen Touristenansturm erlebt. Die Zahl ausländischer Besucher sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2015 um knapp zehn Prozent auf den Rekord von 75,3 Millionen gestiegen, wie Tourismusminister Álvaro Nadal bekanntgab.
Elf Prozent am Bruttoinlandsprodukt
Die von den Besuchern ausgegebene Gesamtsumme sei um 8,3 Prozent auf 77 Milliarden Euro geklettert. Das stelle ebenfalls eine neue Bestmarke dar, hieß es. "Wir Spanier müssen uns zu diesen Zahlen beglückwünschen und darauf stolz sein", sagte Nadal vor Journalisten. Mit einem Anteil von gut elf Prozent am Bruttoinlandsprodukt ist der Tourismus einer der wichtigsten Bereiche der spanischen Wirtschaft.
Mit 10,7 Millionen Spanien-Besuchern belegte Deutschland knapp hinter Frankreich (10,8 Millionen) Platz drei. Ganz oben stehen unangefochten die Briten mit 17 Millionen Touristen. Diese Zahlen gelten nur bis November. Am meisten besucht wurden Katalonien (17 Millionen), die Balearen (12,9 Millionen) und die Kanaren (12 Millionen).
Der starke Anstieg hängt nach Branchenangaben auch mit den politischen und sozialen Krisen in anderen beliebten Reiseländern wie Griechenland, Türkei, Tunesien und Ägypten zusammen. Durch den relativ billigen Euro kamen 2016 zudem so viele Asiaten, Afrikaner sowie US- und Lateinamerikaner wie nie zuvor. (dpa)