In den Nationalparks Namibias und Südafrikas sind die Tiere aber auch die Landschaften eindrucksvoll

Wenn bei uns der Winter beginnt, zieht es viele Reisende auf die Südhalbkugel. Zum Beispiel nach Namibia oder Südafrika. Eine Safari gehört dann einfach dazu. Dazu muss man nicht unbedingt in den berühmten Kruger Nationalpark fahren. Auch in Namibia und rund um das südafrikanische Kapstadt gibt es viele Tiere und großartige Landschaften zu sehen.

Namibia

Etosha Nationalpark

Der Etosha-Nationalpark im Norden Namibias gehört zu den bedeutendsten Schutzgebieten des Kontinents. Ein großer Teil des Parks besteht aus einer Salzpfanne, die rund 5000 Quadratkilometer einnimmt. Sie hat dem Gebiet auch den Namen gegeben: Etosha bedeutet "Der große weiße Platz“. Im Buschland und in den Savannen leben neben Gnus, Zebras, Hyänen, Löwen, Geparden, Leoparden und Elefanten auch die seltenen Schwarzen Nashörner. Der Nationalpark kann durch drei Tore im Norden, Osten und Süden betreten werden. Den westlichen Teil darf man nur in Begleitung eines Rangers besuchen. Einlass ist ab Sonnenaufgang. Alle Besucher werden dabei registriert und müssen bis Sonnenuntergang den Park verlassen haben. Oder in einer der drei Camps im Park, Okaukuejo, Halali und Namutoni, angekommen sein. Der Etosha-Nationalpark ist das ganze Jahr über geöffnet.

Waterberg Nationalpark

Das rund 48 Kilometer lange und rund 15 Kilometer breite und 200 Meter hohe Waterbergplateau befindet sich fast in der Mitte von Namibia. Den Park kann man bei geführten Wanderungen oder auf einem 42 Kilometer langem Trail auch selbst erkunden. Dort leben seltene Nashornarten und die ebenso seltene Elenantilope, afrikanische Büffel, Giraffen, Kudus, Impalas, Leoparden, Geparden und über 200 verschiedene Vogelarten. Steile Klippen bieten atemberaubende Aussichten, Regen und Flussläufe haben tiefe Schluchten in den Sandstein gegraben. Und dazwischen immer wieder das Grün des Buschlandes. Im Park gibt es das Bernabé-de-la Bat-Camp mit luxuriösen Chalets, kleine Bungalows und einen gut ausgestatteten Campingplatz. Außerdem gibt es einige Schutzhütten, in denen übernachtet werden kann.

Sperrgebiet Nationalpark

Der Nationalpark mit dem ungewöhnlichen Namen in der Nähe von Lüderitz im Südwesten des Landes wurde erst im Februar 2009 feierlich eröffnet. Berühmt wurde das Gebiet für seine Diamantenfunde - und die Diamantenminen haben dafür gesorgt, dass es über 100 Jahre nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Und so ist die Natur – trotz der Suche nach Diamanten – weitgehend unberührt geblieben. Im Park leben Reptilien, aber auch Oryxantilopen, Springböcke und Hyänen. Dazu kommen 776 Pflanzenarten, von denen 234 nur in dieser Region zu finden sind. Hohe Dünen, zerklüftete Berge und Meteoritenkrater prägen das Landschaftsbild. Auch auf die Vergangenheit des Diamantenabbaus trifft man hier: Die legendären Geisterstädte wie Pomona und Elizabeth Bay bleiben erhalten und sollen zu neuen Touristenattraktionen werden. Und in der Minenstadt Oranjemund entsteht ein Minenmuseum, das Einblicke in das Leben der Region gewähren wird. Die touristische Infrastruktur ist noch nicht perfekt und der Park noch nicht komplett zugänglich. Dafür darf man sich bei der Erkundung aber als Pionier fühlen. Touren werden von Lüderitz aus angeboten. Der 21 752 Quadratkilometer große Park grenzt an den Ai-Ais–Richtersveld Transfortier Park mit dem beeindruckenden Fischfluss-Canyon, dessen eine Hälfte in Namibia und die andere in Südafrika liegt.

Info: Namibia Tourism Board, 069/1337360, www.namibia-tourism.com

Südafrika

West Coast Nationalpark

Der West Coast National Park bei Langebaan und nicht weit entfernt von Kapstadt wurde 1985 eingerichtet, um die Natur des Küstengebiets zu erhalten. Er umfasst fast vollständig die Lagune von Langebaan, die mit ihren Feuchtgebieten und Salzmarschen zahlreichen Wasservögeln einen Lebensraum bietet. Auf einer Insel im Nationalpark, Marcus Island, befindet sich außerdem eine der größten Brillenpinguinkolonie der Welt. Im Sommer der Südhalbkugel kann man auch manchem Bekannten aus dem Norden begegnen: Viele Zugvögel aus Europa nutzen das Gebiet für ihre Überwinterung. Mit der Folge, das die Zahl der Vögel, die sich dort aufhalten, in die Hunderttausende gehen kann. Die Lagune kann man ganz leise mit dem Kanu erkunden, an Land gibt es viele Möglichkeiten für Wanderungen.

Tsitsikamma Nationalpark

Der Tsitsikamma National Park liegt direkt am Meer und außerdem noch an der Garden Route. Er wurde 1964 ins Leben gerufen und stellt einen 80 Kilometer langen Küstenstreifen unter Schutz. Dabei geht es vor allem um die einmalige Landschaft mit ihrer speziellen Pflanzenwelt. Wie zum Beispiel die über 800 Jahre alten Yellowwood-Bäume. Auf zwei Wanderrouten können Besucher diese erleben, dem rund 50 Kilometer langen Ottertrail und dem rund 70 Kilometer langen Tsitsikamma Trail. Zwischendurch gibt es ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten. Die Tierwelt ist vor allem für Vogelliebhaber interessant. Man sieht aber auch häufig die kleinen possierlichen Klippschliefer, entfernte Verwandte der Elefanten. Wer einen der beiden Trails nicht komplett erwandern möchte kann auch in einer Anlage direkt am Meer übernachten und von dort aus kürzere Wanderungen unternehmen.

Addo Elephant Nationalpark

Der Addo Elephant National Park in der Eastern Cape-Region in der Nähe von Port Elizabeth wurde 1931 eingerichtet, um die letzten verbliebenen Elefanten der Region zu schützen. Noch 20 Jahre später gab es dort nur noch knapp über 20 Elefanten. Letztendlich war die Errichtung des Nationalparks doch ein Erfolg: Heute leben wieder rund 400 Elefanten im Park. Doch das ist nicht alles – auch viele Büffel, zahlreiche Zebras und verschiedene Antilopenarten sind dort heimisch. Im Jahr 2003 wurden außerdem Löwen in den Park gebracht, die inzwischen ein erfolgreiches Rudel abgeben. Ergänzt wird die Riege der Fleischfresser durch eine größere Hyänen-Population. Durch die vielen Elefanten ist auch oft ein kleines Tier mit einer etwas merkwürdigen Lebensweise zu sehen: der Pillendreher. Die Käfer drehen aus dem Elefantenmist große Kugeln und bringen sie in ihre unterirdischen Brutkammern. Der Park lässt sich gut auf eigene Faust erkunden. Um möglichst viele Tiere zu sehen, sind jedoch geführte Touren empfehlenswert.

Mountain Zebra Nationalpark

Der relative kleine Nationalpark wurde 1937 eingerichtet, um die Bergzebras zu schützen, die immer noch zu den bedrohten Tierarten zählen. Sie unterscheiden sich vom Steppenzebra vor allem durch ein schmaleres und schwächeres Streifenmuster. Rund 300 Bergzebras leben heute im Park, außerdem noch Gnus, Springbok-, Kudu- und Eland-Antilopen sowie Kapbüffel und einige Nashörner. In den Wäldern kann man mit etwas Glück auch Schimpansen begegnen. Der Mountain Zebra National Park befindet sich auf einem felsigen Hochplateau mit tiefen Schluchten, wenige Kilometer von der kleinen Stadt Cradock und rund 280 Kilometer von Port Elizabeth entfernt. Der Park gehört zu den unbekannteren in Südafrika und wird von relativ wenigen Touristen besucht. Im Frühjahr wird es richtig bunt - dann blühen überall Wildblumen in prächtigen Farben.

Info: South African Tourism, 01805/722255 (0,12Euro/min a.d. Festnetz), www.southafrica.net (auch in deutsch), www.southafricantourism.de (nur in englisch).