Singapur. Der kleine Inselstaat verbindet das traditionelle Asien mit modernem Lifestyle. Ein spannendes Städteziel, das ab Düsseldorf nonstop erreichbar ist.
Wer an Asien denkt, den überkommt das Fernweh: traumhafte Landschaften, tiefer Dschungel, wunderschöne Strände an klarem Meer. Und nicht zuletzt: Metropolen! Voll von Menschen. In denen Chaos nach für westliche Augen kaum auszumachenden Gesetzmäßigkeiten funktioniert.
Mit Singapur verhält es sich tatsächlich etwas anders: Sauber kommt der Stadtstaat an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel daher, Chaos wird ein Stück weit durch Struktur ersetzt. „Asien Light“ oder „Asien für Einsteiger“ heißt es gerne im Zusammenhang mit Singapur – manchmal klingt das fast ein wenig despektierlich.
Schmelztiegel von Kulturen und Traditionen
Doch hier ist man stolz: „Unser Erfolg ist das Ergebnis der Art, wie wir die Dinge angehen“, meint Nathalyn Fong vom Ritz Carlton in Singapur. Und so wird auch die Formel 1-Strecke für das legendäre Nachtrennen am 18. September schon Wochen vorher vorbereitet sein – „weil Singapur einfach so ist“, so Reiseführerin Martine.
Abgesehen davon erlebt man hier „Asien pur“: Die Löwenstadt ist Schmelztiegel ganz unterschiedlicher asiatischer Kulturen und Traditionen. Hinzu kommen moderne Architektur und Lifestyle – es ist die volle Breitseite für alle Sinne.
8.30 Uhr: Frühstück
Wer das Kleingeld hat, um im Ritz Carlton Millenia Singapore zu übernachten, und sich darüber hinaus sogar den Club Lounge-Zugang leisten kann, sollte das Frühstück im 32. Stockwerk zu sich nehmen – denn dies gibt es inklusive Champagner und einem fantastischen Blick auf die Bay mit dem berühmten Marina Bay Sands-Hotel und der Skyline. Preiswertere Alternativen für den Start in den Tag gibt es natürlich auch.
INFO: Ritz Carlton Millenia Singapore, 7 Raffles Ave, www.ritzcarlton.com
10 Uhr: Chinatown
Gestärkt geht es nach Chinatown. Ein Besuch auf dem Wet Market ist ein Muss: Bunt die Auslagen, exotisch die Gerüche, wuselig das Treiben. Hier gibt es Gemüse, Obst und wunderbare Gewürze. Fisch, Frösche oder Schildkröten – manches davon in zwei verschiedenen Versionen: schon tot oder noch lebendig. Wie war das mit „Asien light“? Am Wet Market kann ein Spaziergang starten, China ist hier mit seinen kleinen Gassen, den Händlern und alten Häusern ganz nah. Mit etwas Glück kann man im Buddha Tooth Relic Temple einer buddhistischen Zeremonie beiwohnen, im Hindu-Tempel Sri Mariamman gilt: Schuhe ausziehen!
INFO: Chinatown Complex, 335 Smith Street, www.yoursingapore.com
12.30 Uhr: Lau Pa Sat Festival Market
Fast 200 Jahre alt ist die Geschichte des Lau Pa Sat Festival Markets, Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Markt dann in viktorianischem Stil umgebaut (inklusive Glockenturm) und ihm sein bekannter achteckiger Umriss verpasst. Weil nicht nur das Bankenviertel Singapurs in unmittelbarer Nähe liegt, trifft man hier zu den Essenszeiten auf viele Einheimische, die Wahl fällt bei unzähligen Ständen – so genannten Hawker Stalls – nicht gerade leicht. Einfach mal in Ruhe bummeln.
INFO: Lau Pa Sat Festival Market, 18 Raffles Quay, www.yoursingapore.com
14.30 Uhr: Gardens by the Bay
Platz ist in dem kleinen, mit rund sechs Millionen Einwohnern schon reichlich bevölkerten Inselstaat ein kostbares Gut. Trotzdem setzt man in Singapur auf grüne Naherholungsgebiete, die Metropole soll „Stadt im Garten“ werden. „Gardens by the Bay“ ist ein Meilenstein auf diesem Weg: Auf aufgeschüttetem Land direkt „hinter“ dem Marina Bay Sands wurde eine riesige Parkanlage am Meer errichtet, die Einheimischen und Touristen zur Erholung dient. Blickfang sind die „Super Trees“, riesige „Bäume“ aus Stahlgerüsten, die von Kletterpflanzen zugewuchert werden und in deren „Krone“ Sonnenkollektoren installiert sind. Der Park ist in Sachen Strom autark von der Stadt, „Saft“ gibt es sogar für eine allabendliche Lichtshow – übrigens auch eine gute Idee bei einem Städtetrip nach Singapur.
Sehenswert sind auch die beiden Glasdome: In einer Art „Nebelwaldhalle“ rauscht ein 35 Meter hoher Wasserfall in die Tiefe, nach einer kurzen Aufzugfahrt kann man auf einem Spaziergang nach unten die tropische Vegetation genießen. Ein zweites Glashaus beherbergt Blumen und Pflanzen aus aller Welt.
INFO: Gardens by the Bay, 18 Marina Gardens Dr
18.30 Uhr: Singapore River / Clarke Quay
In Singapur gibt es nur eine Jahreszeit: Es ist heiß, die Luftfeuchtigkeit verlangt einem viel ab. Eine Auffrischung im Hotel ist empfehlenswert, ehe es hinaus geht in den Abend der Löwenstadt. Eine Idee vor dem Dinner: eine Bootsfahrt auf dem Singapore River. Los geht die „River Cruise“ am Clarke Quay, Promenade und Ausgehviertel mit vielen Kneipen, Bars und Restaurants. Eine herrlich internationale Atmosphäre, die man später noch genießen kann – denn Clarke Quay ist Start und (!) Ziel der Tour.
Reise-Infos
Anreise: Mit Singapore Airlines ab Düsseldorf nach Singapur.
Einreise: Mit Reisepass.
Flug: Seit Ende Juli verbindet die Airline die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf dreimal in der Woche mit Singapur. Flug SQ337 startet ab Düsseldorf dienstags, freitags und sonntags um 11.50 Uhr, zurück geht es mit Flug SQ338 montags, donnerstags und samstags (23.30 Uhr, Ortszeit). Eingesetzt wird mit dem Airbus A350 das derzeit modernste Flugzeug auf dem Markt. Geschäftsleute wie Urlauber aus NRW haben nun eine direkte Verbindung nach Südostasien und so auch in den pazifischen Raum.
Unterkünfte: Singapore Airlines hat Stopover-Programme, Tui Hotels im Programm.
Kontakt: Singapore Tourism Board
Schwamm drüber, wenn man den Blick von oben auf die Marina mit dem Marina Bay Sands und auf die Skyline noch nicht genießen konnte: Denn fantastisch ist auch die Perspektive vom Wasser aus! Empfehlenswert ist es, die rund 45 Minuten andauernde Fahrt während der Abenddämmerung zu unternehmen. Dann wird die Skyline Singapurs, die Fassade des Fullerton Hotels, das Marina Bay Sands oder auch der Merlion – eine Statue, halb Löwe, halb Fisch und Wahrzeichen der Löwenstadt – in wunderbares Licht getaucht.
INFO: Singapore River Cruise
20 Uhr: Chijmes
Der Einkehrmöglichkeiten für einen wunderbaren Abend gibt es viele in Singapur: am Clarke Quay oder (ganz in der Nähe) im „Chijmes“ – ursprünglich Heimat eines katholischen Ordens in Singapur. Heute ist der historische Kloster-Komplex beliebter Treffpunkt mit Restaurants und Bars. Eine Empfehlung: das Coriander Leaf. Asiatische Küche, toll zubereitet – und zum Dessert gibt es im „Koreanderblatt“ die „White rabbit ice cream sandwiches“ – ein sahnig-süßes Kaubonbon als cremiges Eis. Unfassbar gut. „Es erinnert uns an unsere Kindheit“, verrät das Team des Restaurants.
Na dann – auf ins Nachtleben am Singapore River!
INFO: Coriander Leaf, 30 Victoria Street, www.chijmes.com.sg