Stuttgart. Dass Handy-Signale Messgeräte im Flugzeug beeinflussen, ist ein Mythos. Doch ein Smartphone, das nach einem Signal sucht, kann trotzdem Probleme verursachen.
"Bitte schalten Sie bei Start und Landung alle elektronischen Geräte aus": Diesen Satz bekommen Passagiere an Bord oft zu hören. Die Flugbegleiter weisen einzelne Passagiere, die der Anweisung nicht Folge leisten auch persönlich darauf hin. Doch warum eigentlich?
Zunächst Entwarnung: "Der Mythos, dass das Handy die Messgeräte des Flugzeugs beeinflusst, stimmt nicht", sagt Prof. Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart. Wer sein Handy beim Start nicht ausstellt, handelt also nicht unbedingt fahrlässig. Das Verbot hat einen anderen Grund.
Ein ständiges Knistern im Ohr
"Das Smartphone sucht ständig nach Signalen, das stört den Funk an Bord", erklärt Strohmayer. "Der Pilot hat also ständig ein Knistern im Ohr." Im schlimmsten Fall verstehe der Pilot etwas Wichtiges nicht, das er über Funk hören müsste. "Wie störend das empfunden wird, kommt auf die Einschätzung der jeweiligen Airline an." Viele Fluggesellschaften entscheiden sich dann dafür, dass Smartphones - wie andere elektronische Geräte auch - bei Start und Landung ganz ausgeschaltet sein müssen.
Technisch reicht es dem Experten zufolge allerdings völlig aus, den Flugmodus des Handys einzuschalten - was ebenfalls einige Fluggesellschaften akzeptieren. "Wenn Airlines dazu auffordern, das Gerät auszustellen, dann wohl darum, weil sie das besser überprüfen können", schätzt Strohmayer. Er rät trotzdem: "Generell sollte man den Anweisungen der Airline folgen." Denn sie habe das Hausrecht an Bord. (dpa)