Hamburg. Am Grundkonzept hat TUI Cruises auf der “Mein Schiff 5“ nicht viel geändert. Trotzdem gibt es unter anderem mit Hologramm und Dönerbude Neues an Bord.
Wenn Reedereien ein neues Kreuzfahrtschiff konzipieren, stehen sie vor einer Herausforderung: Sie wollen das bewährte Erfolgskonzept des Vorgängers fortführen, müssen den Gästen aber trotzdem etwas Neues bieten.
Wer bereits auf einem der Vorgänger, "Mein Schiff 3" oder "Mein Schiff 4", unterwegs war, dürfte sich auf dem jüngsten Neubau schnell zurechtfinden. Am Grundkonzept hat sich nichts geändert. Doch es gibt natürlich trotzdem Neuheiten an Bord. Ein Überblick:
Kaffee und Bücher beim Empfang: Tui Cruises hat die Rezeption neu gestaltet. Dort befinden sich jetzt die "Nespresso Bar", eine Kooperation mit dem gleichnamigen Kapselkaffee-Hersteller, und die "Thalia Leselounge", eine Zusammenarbeit mit der Buchhandelskette. Wer will, kann nun zu Kaffee und Pralinen (gegen Aufpreis) einen Schmöker aus der Bordauswahl lesen, auch auf einem E-Book-Reader. Der Empfang wirkt nun loungiger und auch ein bisschen wertiger - jedenfalls nicht mehr so anonym wie die bisherige Rezeption.
Verschwunden ist dafür die bisherige "Café Lounge" am Heck auf Deck 4. Das war eigentlich eine gemütliche Ecke an Bord, die aber von den Gästen offenbar nicht ausreichend angenommen wurde.
Neues Exklusiv-Restaurant: Das bisherige "Richards - Feines Essen" im Bereich des sogenannten Diamanten wurde durch das "Schmankerl - Entspannt genießen" mit österreichischer Küche ersetzt. Viele Gäste hätten sich ein Lokal dieser Art gewünscht, erklärt eine Sprecherin der Reederei. Ein Schritt mehr in Richtung bodenständige Küche, könnte man sagen. Das Design ist einfach und modern: rustikale aber schlichte Möbel, helles Holz, Geweihe an der Wand.
Prominentes Gesicht für das " Hanami ": Das japanische Restaurant wird jetzt von Sternekoch Tim Raue präsentiert. Der Kochprofi stellte einige Gerichte zusammen und zudem seinen renommierten Namen für das Aufpreis-Restaurant zur Verfügung. Das neue "Hanami - by Tim Raue" liegt dort, wo bisher die "Café Lounge" war, und fällt mit 120 Sitzplätzen räumlich viel großzügiger aus als bisher. Das Design ist asiatisch-puristisch. Hingucker ist ein meterhoher Origami-Kirschbaum - oder handelt es sich vielleicht doch um eine riesige Koralle?
Pizza und Pasta, zum Teil inklusive: Im Bereich des bisherigen Bistros "Tag und Nacht" auf Deck 5, das nicht verschwunden sondern auf die Steuerbord-Seite umgezogen ist, befindet sich nun das Restaurant "Osteria" mit Service am Platz. 90 Plätze gibt es drinnen und 24 draußen. Manche Gerichte sind im Premium-Alles-Inklusive-Paket eingeschlossen, andere kosten extra. Ein Beispiel: Die Margarita ist umsonst, die Pizza Parma dagegen für 4,50 Euro zu haben.
Himmel, Meer und Hologramme
Der Innenpool wird zum Außenpool: Tui Cruises hat das Dach des bisherigen Indoor-Pools auf Deck 12 entfernt. Bei einem schönen Tag auf See finden somit mehr Gäste als bisher einen Platz unter der Sonne. Gleich neben dem Pool liegt der neue Imbiss "Bosporus". Wie der Name nahelegt, gibt es dort - Döner. Allerdings auch belgische Pommes. Wer beim Baden oder Sonnen Hunger bekommt, muss für einen Snack nicht mehr so weite Wege gehen wie bisher.
Hologramme sorgen für Unterhaltung: Klingt nach Science-fiction, ist auf der "Mein Schiff 5" aber Realität. Das "Klanghaus" heißt jetzt "Studio", das Konzept leicht abgeändert. Die Bühne ist jetzt so ausgerüstet, dass dort Hologramme, also Computersimulationen echter Menschen auftreten können: etwa Komiker Dieter Hallervorden, Cellist Jan Vogler, Musicalstar Ute Lemper oder die Breakdancer Flying Steps. Das Studio kommt im Industrial Design daher, neu ist eine angeschlossene Bar. So kann der Gast zu Musik und Unterhaltung einen Drink verköstigen.
Fotokunst auch für zu Hause: Auf jedes neue Kreuzfahrtschiff gehört etwas Kunst, das scheint ein Credo der Branche zu sein. Auf der "Mein Schiff 5" kooperiert Tui Cruises mit der Galerie Lumas, die 5681 fotografische Kunstwerke an Bord gebracht hat - der Großteil davon hängt in den Kabinen. Doch viele zeitgenössische Motive zieren im Großformat die öffentlichen Bereiche des Schiffes. Neu ist passend dazu die "Lumas Bar" auf Deck 4. Wer genug Geld in der Reisekasse hat, kann sein Lieblingsfoto gleich für zu Hause bestellen.
Thailand-Spa und Trimm-dich-Pfad: Natürlich können die Gäste an Bord auch sportlich aktiv sein. Die Laufbahn auf dem Sonnendeck wurde um sechs Outdoor-Trainingsgeräte ergänzt. Der Spa-Bereich wurde im thailändischen Stil gestaltet und umfasst 1800 Quadratmeter.
Während auf der "Mein Schiff 4" insgesamt 2506 Passagiere Platz finden, sind es auf dem Neubau geringfügig mehr: 2534. Hinzugekommen sind acht Balkon- und vier Innenkabinen plus zwei zusätzliche Himmel-&-Meer-Suiten. Die 295 Meter lange "Mein Schiff 5" wird nach ihrer Taufe zunächst in Nordeuropa und im Mittelmeer unterwegs sein, bevor es dann im Winter in die Karibik geht. (dpa)