Hamburg. Immer wieder etwas Erhabenes bietet die Taufe eines Ozeanriesen. Und so waren 1000 Gewinner der Leserreise zur Taufe der Aida Prima sehr beeindruckt.

Ja, sie hat sich bitten lassen. War verspätet aus Japan losgekommen, dort, wo sie das Licht der Welt erblickt hatte. Doch wie das meistens so ist: Wer sich ein wenig rar macht – aus welchen Gründen auch immer –, darf sich am Ende über ungeteilte Aufmerksamkeit freuen. Hunderttausende waren am vergangenen Wochenende zum 827. Hafengeburtstag nach Hamburg gekommen, um die Taufe der Aida Prima zu erleben, des elften Schiffs der Aida Cruises Flotte. Welch‘ fantastische Atmosphäre am Tag! Welch‘ erhabene Augenblicke am Abend! Mit dabei: 1000 Leserinnen und Leser des Reise Journals, die bei der großen Leseraktion eine Fahrt in die Hansestadt zur Taufe gewonnen hatten.

Am frühen Morgen hatte sich der große und erwartungsfrohe Leser-Tross aus dem gesamten Verbreitungsgebiet – vom Niederrhein über das Ruhrgebiet bis ins südliche Westfalen hinein – auf den Weg nach Hamburg gemacht. Michael Bludau und seine Frau konnte auch eine zuvor eher kurz geratene Nacht nicht aufhalten: „Wir waren auf einem 60. Geburtstag eingeladen, als Rentner lässt sich das alles mal durchhalten.“ Am Sonntag könne ja dann etwas Ruhe einkehren. Neugier treibt eben an. „Wir waren in den vergangenen Jahren immer mit dem Wohnmobil unterwegs. Wir wollen vielleicht mal eine Kreuzfahrt buchen, deswegen ist es toll, einmal ein bisschen Atmosphäre schnuppern zu können.“

Bislang größtes Aida-Schiff

Und die war fantastisch. Hamburg feierte Hafengeburtstag unter wunderbar blauem Himmel, bei hochsommerlichen Temperaturen. Volksfeststimmung in der Hansestadt – mit Veranstaltungen am und auf dem Wasser, mit Konzerten und großer Ausgelassenheit in den Strandbars an den Landungsbrücken. Die einstigen Besucherrekorde schmolzen in der Sonne nur so dahin, allein am Samstag tummelten sich laut Veranstalterangaben über 600.000 Menschen an der Elbe. Sie erfreuten sich unter anderem am traditionellen Ballett von vier Hamburger Schleppern: Zu Klassik oder Musical-Evergreens drehten die 3000 PS-starken Kraftprotze grazile Pirouetten auf der Elbe. „Es ist etwas ganz anderes, wenn man das alles live sieht“, war beispielsweise Manfred Schiwek begeistert.

Er meinte damit freilich auch die Aida Prima. Das Schiff hatte den Tag in Steinwerder verbracht, hatte den genauen Blicken auch einer kleinen Gruppe von besonders glücklichen Gewinnern standgehalten (darunter eben auch Manfred Schiwek), die das Schiff – ganzer Stolz von Aida Cruises und mit einer Kapazität von 3300 Passagieren bislang größtes Schiff der Rostocker Reederei – bei einer ausführlichen Besichtigungstour genauer unter die Lupe nehmen durften. Beispielsweise den Beach Club, wo man unter Palmen am Pool die Seele baumeln lassen kann. Für die Leserinnen und Leser blieb freilich keine Zeit zum „Baumeln“ (auch nicht im Klettergarten!), doch der Wunsch es vielleicht im Winter einmal auszuprobieren, wenn ein für das Auge fast nicht wahrnehmbarer Foliendom eine entspannte Strandatmosphäre ermöglicht, war allen anzusehen.

Schwindelfrei auf den Skywalk

Ausprobiert wurde natürlich der gläserne Skywalk in 45 Metern Höhe am Heck des Schiffes – gut gefühlt hat sich, wer schwindelfrei ist. Weitere Entdeckungen: die Spray Bar (die neue Champagner Bar ist eine von 14 Bars an Bord, die auf ein Gläschen einladen) oder die Magnum Bar, in der man sich das Eis selbst zusammenstellen kann. Zwölf Restaurants und drei Snack Bars bieten eine Weltreise der kulinarischen Genüsse an, in einer der 1647 Kabinen, kategorisiert in 14 verschiedenen Kabinenvarianten, kann man das Erleben für ein kurzes Schläfchen unterbrechen.

Beim Streifzug über das Schiff auch mit dabei: Sabrina Schreiner. „Wir hatten überlegt, ob wir eine Reise auf der Aida Prima buchen sollen“, gab sie gut gelaunt Einblicke in ihre Urlaubspläne. Dann wurden sie und Partner Stefan Schulz vom Gewinn der Taufreise inklusive Schiffsbesichtigung überrascht, „und wir haben uns gedacht, dann können wir uns das Schiff auch erst einmal anschauen“. Gesagt, getan – und die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Urlaub auf Aida Prima verlebt wird, ist nach diesem Tag tatsächlich alles andere als kleiner geworden.

Taufpatin Emma Schweiger

Stefan Schulz war schon vor 20 Jahren Aida-Gast, damals war er unterwegs mit der Aida Cara. „Die Entwicklung ist enorm“, so der erfahrene Kreuzfahrer, der schon so einiges erlebt und gesehen hat. Das Fazit der beiden: „Wirklich beeindruckend.“ Und so erkundigte sich auch Christine Casper gleich mal nach Route und Reisedauer.

Die Route der Aida Prima an diesem Tauftag: von Steinwerder in Richtung Landungsbrücken. Um 20 Uhr machte sie sich auf – und dann war er auf einmal da. Der Moment. „Hallo, hier ist Emma. Und gleich bin ich Patentante.“ Mit diesen Worten leitete Jungschauspielerin Emma Schweiger (u.a. „Honig im Kopf“ und „Keinohrhasen“) die Taufzeremonie ein. Umhüllt von der Dunkelheit der Hamburger Nacht konnte man fast den Eindruck gewinnen, auch vom prächtigen Ozeanriesen selbst löse sich die Anspannung der vergangenen Tage. Anspannung, wie man sie als Täufling eben verspürt kurz vor dem großen Ereignis. „Du schönes Schiff, ich taufe dich auf den Namen Aida Prima“, so Taufpatin Emma Schweiger weiter, die beste Wünsche für Gäste, Crew und Schiff noch hinterherschickte. „Und möge Aida Prima immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben.“ Dann zerschellte eine zwölf Liter-Champagnerflasche am Bug.

Krachendes Feuerwerk

Es war der Startschuss für eine faszinierende Lichtschau – Teil und Ursprung: Aida Prima. Den Schlusspunkt setzte ein krachendes wie buntes Feuerwerk, ein würdiger Abschluss eines aufregenden Tages. Das fanden auch die Leserinnen und Leser, die mit „vielen Eindrücken“ und „Erinnerungen an tolle Erlebnisse“ die Heimreise antraten. „Fantastisch“, so die einhellige Meinung.

Infos

Informationen zu Schiffen und Routen sowie Buchungen bei Aida Cruises, Tel.: 0381/20 27 07 22

Auch Aida Prima machte sich auf den Weg, das ganze Jahr über kreuzt der Ozeanriese durch die Nordsee, steuert auf einwöchigen Reisen Southampton (London), Le Havre (Paris), Zeebrügge (Brüssel) und Rotterdam (Amsterdam) an, ehe es zurück nach Hamburg geht. Vor allem auch das Schiff ist das Ziel – so soll es sein und so war es in jedem Fall am Tag der Taufe, nicht nur für die Leserinnen und Leser des Reise Journals.