Der größte Neubau in der Geschichte von Aida Cruises ist zugleich auch der aufregendste. Und zwar nicht nur für die Reederei.

Der größte Neubau in der Geschichte von Aida Cruises ist zugleich auch der aufregendste. Und zwar nicht nur für die Reederei, die sich mit zahlreichen Unzulänglichkeiten der ausführenden Werft im japanischen Nagasaki plagen musste. Sondern auch für die vielen Aida-Fans, die sich wegen der mehrfachen Verschiebung der bereits gebuchten Premierenfahrten mit der Aida Prima ziemlich geärgert haben dürften.

Knapp zwei Monate vor der ersten regulären Reise ab Hamburg am 30. April übt sich Aida Cruises entsprechend in vornehmer Zurückhaltung. Zu groß ist die Angst, dass es zu einer weiteren Verzögerung kommen könnte. Aktuell befindet sich die Aida Prima noch immer in Japan. Und noch immer will und kann die Aida-Unternehmenskommunikation nicht sagen, wann genau die offizielle Übergabe des Schiffs von der Werft an die Reederei ansteht.

Klar ist aber, dass dieser Termin nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen darf, wenn die erste reguläre Abfahrt nicht gefährdet werden soll. „Wir sind im Zeitplan und zuversichtlich, dass wir rechtzeitig mit der Überführung der Prima starten können“, gibt Aida-Sprecherin Kathrin Heitmann zu Protokoll. Fest steht schon jetzt, dass die Überführungsfahrt von Asien nach Europa gänzlich ohne zahlende Gäste stattfinden wird. So erhält die neue Crew Gelegenheit für die Einarbeitung der Abläufe an Bord. Zudem dürften Handwerker die letzten Wochen vor der Premierenreise für die notwendigen Restarbeiten nutzen.

Hinweise auf Tauftermin verdichten sich

Bezüglich des Tauftermins der Aida Prima verdichten sich die Hinweise, dass die Taufe erst zu einem späteren Zeitpunkt zelebriert werden soll. Ein Wunschtermin seitens Aida dürfte sicher der 7. Mai sein. Während des 827. Hamburger Hafengeburtstags sind ohnehin hunderttausende Besucher in der Stadt und ein Aida-Feuerwerk am Samstagabend ist fester Bestandteil des regulären Festprogramms.

Wenn die Champagner-Flasche am Bug zerschellt, dürfte zeitgleich bei der Mitsubishi-Werft wenig Feierstimmung herrschen. Die bislang aufgelaufenen Verluste in Folge der Fehlplanungen und Verzögerungen der beiden Aida-Neubauten beziffern die Japaner mit 1,7 Milliarden US-Dollar.

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Dank entsprechender Strafzahlungen kommt Aida Cruises finanziell weitgehend unbeschadet aus dem Japan-Experiment heraus. Gleichwohl werden die nächsten Aida-Schiffe wieder im deutschen Papenburg gebaut, die Aufträge sind bereits erteilt. Und so richtet sich der Blick nun vor allem auf den Buchungseingang für die Winterreisen der Aida Prima. Die Reederei gibt bekannt, dass man hier noch mit Preisaktionen aber auch zusätzlichen Programmangeboten für eine gute Auslastung sorgen will. Nicht gerüttelt wird jedoch bis mindestens Oktober 2017 an den jetzigen Häfen der Mono-Route. „Amsterdam oder Dover sind keine Alternativen für Rotterdam oder Southampton, da diese bei schlechterem Wetter oftmals nicht angelaufen werden könnten“, erklärt Heitmann.