Heiligenblut. Einmal pro Woche findet im österreichischen Heiligenblut die sogenannte Nacht der Sterne statt. Touristen finden hier ein Angebot abseits der Piste.

Gleich hinter der Bergstation beginnt das Abenteuer: Der Wind pfeift, das Thermometer zeigt minus acht Grad. Es geht immer den Berg hinauf bis zum 2604 Meter hohen Schareck hoch über Heiligenblut.

Einmal pro Woche findet hier die sogenannte Nacht der Sterne statt. "Wir wollen den Touristen ein Angebot abseits der Piste machen", sagt Karin Forsthuber. Sie führt die Gruppe an. "Mystische Momente" heißt das Programm, zu dem neben der Sternennacht zum Beispiel auch Eisklettern, eine besinnliche Führung durch die Wallfahrtskirche des Ortes oder eine Schneeschuhwanderung zu den Steinböcken gehören.

Kein Licht stört den Blick nach oben

Der Schnee knirscht unter den Füßen. Immer heftiger weht der Wind. Die Kälte dring tief in den Körper. Nach einer guten halben Stunde ist das Gipfelkreuz erreicht. Auf der anderen Seite des Tals zeichnet sich die Silhouette des Großglockners ab. Doch der Blick der Teilnehmer geht vor allem nach oben. Der Himmel ist fast völlig klar, kaum eine Wolke ist zu sehen. Nur das Funkeln der Sterne!

"So, jetzt schaltet mal eure Lampen aus", fordert Forsthuber die Teilnehmer auf. "Eure Augen müssen sich an die Dunkelheit gewöhnen." Und so wird das Sternenpanorama mit der Zeit immer eindrucksvoller. Anders als in den Städten stört kein Licht den Blick nach oben. "Die meisten, die hier herkommen, haben so einen Sternenhimmel noch nie gesehen", sagt Forsthuber.

Hobbyastronom erklärt die Theorie

Über der Gruppe wölbt sich die Milchstraße, am Horizont ist noch der Große Wagen zu erkennen. Doch damit hören die Sternenkenntnisse bei den meisten schon auf. Forsthuber gibt Nachhilfeunterricht. "Das da ist der Orionnebel", erklärt sie. "Darüber seht ihr den Kleinen Hund." Ein gutes Dutzend Augenpaar sucht den Himmel ab, sucht den Fuhrmann, den Stier, den Großen Hund, den Zwilling - alle zusammen bilden das Wintersechseck.

Irgendwann kriecht die Kälte immer tiefer durch Jacken, Mützen und Handschuhe. Zeit für den Rückweg. Nach gut anderthalb Stunden ist die Gruppe zurück in der Bergstation der Schareck-Bahn. Dort wartet im Restaurant Werner Schmidt. Der Hobbyastronom erklärt den Besuchern in kompakter Form die Theorie hinter dem, was sie gerade live gesehen haben.

Was es mit den Planeten auf sich hat, wie Sterne entstehen und vergehen. Zum Abschluss des Abends gibt es im Restaurant natürlich noch eine zünftige Stärkung: eine kräftige Suppe, Knödel und Schweinebraten. (dpa)