Jáchymov. Karlsbad kennen viele, das tschechische Jáchymov ganz in der Nähe eher wenige. Das wollen die Jáchymover ändern - und kombinieren Kur und Wintersport.

Jáchymov - bei dem Namen klingelt es wohl bei nur wenigen. Neben den böhmischen Größen Karlsbad, Marienbad und Franzensbad ist das knapp 3000 Einwohner zählende Städtchen eine Unbekannte. Noch. Die Stadtväter und Tourismusvertreter Jáchymovs (Sankt Joachimsthal) wollen das ändern. Der Anlass ist perfekt: 2016 feiert Jáchymov das 500. Stadtjubiläum. Und nicht nur das: Läuft alles glatt, wird Jáchymov 2016 auch in die Liste der Unesco-Welterbezentren aufgenommen - im Rahmen des transnationalen deutsch-tschechischen Kulturgutes "Montanregion Erzgebirge/Krusnohorí".

Kostenfreier Busshuttle

"Damit wäre ein bedeutender Schritt zurückgelegt, um die gesamte Erzgebirgsregion voranzubringen", sagt Martin Pisa. Er führt seine Gäste gern auf den 1244 Meter hohen Berg Klinovec (Keilberg), für dessen Skiareal er die Pressearbeit übernommen hat. Nicht kleckern, sondern klotzen, sagen die Jáchymover und haben sich mit dem benachbarten Oberwiesental zusammengetan, um mit der "InterSkiregion Fichtelberg-Klinovec" ein Projekt aus der Erde zu stampfen, das so mancher Alpenregion den Rang ablaufen könnte. Ein kostenfreier Busshuttle verkehrt zwischen den Arealen Klinovec und Fichtelberg bereits und Liftkarten gelten in beiden Regionen.

Kurort und Wintersport-Location

Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © dpa | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov.
Zwischen Wintervergnügen und Radonkur: Zu Besuch in Jáchymov. © Unbekannt | Unbekannt
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Aber Jáchymov kann auch bei unsicheren Schneeverhältnissen mit einem Trumpf aufwarten, den die Stadt der polnischen Nobelpreisträgerin Marie Curie zu verdanken hat. 1898 gelang es der Wissenschaftlerin, aus Abfällen der Joachimsthaler Uranfarbenfabrik die Elemente Radium und Polonium zu extrahieren. Im Anschluss wiesen Messungen Radongase im Wasser der Uranstollen nach, die bei der Behandlung zum Beispiel von Rheuma, Arthritis oder Gicht Verwendung finden. 1911 wurde Joachimsthal das erste Radonkurbad der Welt.

Info

10.000 Kurgäste pro Jahr

Etwa 10.000 Kurgäste zieht es jährlich nach Jáchymov. Um an die Quelle des Wassers zu gelangen, muss man Marie Curies Spuren folgen. Sie kam 1925 zur Grube Svornost.

Dank engagierter Bergleute kann man auch als Urlauber dieses erste Uranerzbergwerk der Welt erkunden. Schwach radioaktives Radongas wird im Wasser gelöst von dort über ein Leitungssystem direkt in die Kurhäuser geleitet.

Einst wurde hier Silber gefördert, lernt man im Stadtmuseum von Jáchymov. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Silbervorkommen entdeckt. Doch es brachte damals nur wenigen Wohlstand. Das soll jetzt anders werden: Vom Tourismus - ob Wintersport oder Radonkur - sollen viele profitieren. (dpa)