Essen. Der abgestürzte russische Urlaubsflieger war wohl Ziel eines Terrorakts. Ägypten ist kein sicheres Ziel - das müssen auch Reiseanbieter einsehen.
Noch ist es nur ein Verdacht. Doch die Hinweise scheinen sich zu verdichten, dass der Absturz des russischen Urlaubsfliegers über Ägypten am vergangenen Samstag durch einen Terrorakt verursacht wurde. Einmal mehr würde sich zeigen, wie problematisch und gefährlich Ägypten als Ziel für Feriengäste ist.
Schon seit Jahren rumort es im Land am Nil und die innenpolitische Lage wurde keineswegs geordneter, seitdem dort das Militärregime mit eiserner Hand und ohne Rechtsstaatlichkeit regiert.
Die brutalen Machthaber geben sich dabei alle Mühe, mit massiver Propaganda den Eindruck zu erwecken, Ägypten sei ein sicheres Reisziel. Schließlich helfen die Millionen aus dem Tourismus, die eigene Macht abzusichern. Die deutschen Reiseveranstalter erweisen sich in dieser Situation mehrheitlich als willfährige Helfer. Denn auch sie möchten auf das Geschäft mit den Billigreisen ans Rote Meer nicht verzichten. Koste es was es wolle.
Und so taucht Ägypten auch in den neuen Katalogen als völlig normales Urlaubsziel für Jedermann auf. Hinweise auf die offizielle Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes oder die jüngsten Terroranschläge werden hingegen dezent ausgeklammert.
Entsprechend richtet sich der Blick auf die deutsche Regierung, die nun als letzte Instanz die Verantwortung für die deutschen Reisegäste in den Hand nehmen muss. Die deutlichen Reaktionen der Briten, Iren und Niederländer, die aktuell die Flüge von und nach Sharm el-Sheikh untersagen, sind aus meiner Sicht ein wichtiges Signal. Ein "weiter so" mit Ägypten als ganz normales Ziel für Urlauber kann und darf es nicht geben.