Hannover. Die Schließung der Banken in Griechenland ist kein Grund dafür, einen gebuchten Urlaub in das Land zu stornieren. Darauf weist ein Reiserechtler hin.
Viele Geldautomaten in Griechenland sind leer - doch das allein ist aus rechtlicher Sicht noch kein Grund dafür, dass Urlauber ihre Reise kostenlos stornieren dürfen. "Ich fliege ja nicht ausschließlich dorthin, um Geld abzuheben", so Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. Wenn in den kommenden Tagen oder Wochen jedoch eine Art Dominoeffekt einsetze - also zum Beispiel kein Benzin mehr für die Ausflugsbusse vorhanden ist oder es in den Hotels kein Essen mehr gibt - sieht die Situation laut Degott anders aus: "Dann kann ich den Vertrag mit dem Veranstalter wegen Schlechtleistung kündigen."
Er wäre dann verpflichtet, die Reisenden nach Hause zu befördern. Alternativ können sich Urlauber vor Ort beim Reiseleiter beschweren und eine Minderung des Reisepreises verlangen. Bis es soweit ist, bleibt Urlaubern, die ihre geplante Griechenland-Reise nicht antreten möchten, nur die Hoffnung auf Kulanz des Veranstalters oder die reguläre Stornierung. Dann fallen jedoch in der Regel Stornogebühren an. Deren Höhe ist in den AGBs aufgelistet, die jeder Urlauber bei der Buchung erhalten muss. (dpa)