Essen.. Wer zum Ferienstart von Düsseldorf oder Köln/Bonn in den Urlaub fliegt, sollte längere Wartezeiten einplanen. Es fehlt schlicht an Personal.
Zum Start in die Sommerferien in NRW am Freitag müssen sich Fluggäste in Düsseldorf und Köln/Bonn auf längere Wartezeiten einstellen. Der Grund dafür ist wohl fehlendes Personal an den Sicherheitsschleusen. Das Essener Sicherheitsunternehmen "Kötter Services", das im Auftrag der Bundespolizei an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn für die Passagierkontrollen zuständig ist, kann laut der Gewerkschaft Verdi nicht genügend Personal zur Verfügung stellen.
Deshalb empfehlen die Fluggesellschaften Germanwings und Lufthansa ihren Fluggästen, längere Wartezeiten einzuplanen und frühzeitig vor dem Abflug zum Flughafen zu kommen. Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer rät, bei EU- und Inlandsflügen eineinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein, bei Intercontinental-Flügen zweieinhalb Stunden vor Abflug.
Handgepäck am Schalter einchecken
Bei Germanwings hingegen will man keine konkreten Zeiten nennen. "Wir bereiten uns auf die Situation vor und werden die Check-in-Zeiten gegebenfalls anpassen", so eine Sprecherin. Es werde alles getan, um die Situation zu entschärfen. "Um die Sicherheitskontrollen zu beschleunigen, bitten wir die Fluggäste, die fürs Handgepäck vorgesehenen Gepäckstücke am Schalter einzuchecken".
"Es ist ratsam, etwas eher da zu sein", meint auch der Düsseldorfer Flughafen-Sprecher Thomas Kötter. Zwischen zwei und drei Stunden vor Abflug sollten sich die Fluggäste am Flughafen einfinden. "Die Passagiere halten sich am besten an die Empfehlung ihrer Airline."
Ob es am Flughafen Köln/Bonn auch zu verlängerten Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen kommt, kann Sprecher Walter Römer nicht einschätzen. "Wir erwarten von der Bundespolizei und dem Sicherheitsdienst Kötter, dass sie dem Ansturm der Fluggäste zum Ferienstart gerecht werden", so Römer auf Nachfrage.
Reisende sollten die nötige Gelassenheit mitbringen
Laut der Gewerkschaft Verdi fehlen am Freitag am Düsseldorfer Flughafen 115 Sicherheitsleute. Auch die Bundespolizei bestätigt den Personalmangel. Ein Sprecher gibt sich aber optimistisch. "Es steht fest, dass wir am Freitag und Samstag nicht genügend Personal haben. Aber wir geben alles, um längere Wartezeiten zu verhindern", verspricht er.
In Gesprächen zwischen Sicherheitsdienst, Flughafen und Bundespolizei seien entsprechende Maßnahmen beschlossen worden. Der Sicherheitsdienst schöpfe alle Ressourcen aus. Der Flughafen werde dafür sorgen, dass die Flugsteige gleichmäßig ausgelastet seien. Und die Bundespolizei greife auf alle vorhandenen Kräfte zurück, damit die Kontrollen schnell vonstatten gehen können.
"Die Passagiere sollten die nötige Gelassenheit mitbringen und keine übertriebene Erwartungshaltung haben", sagt der Bundespolizei-Sprecher. Höhere Sicherheitsstandards hätten die Kontrollen verlangsamt. "Wir finden, dass 45 Minuten Warten bei der Kontrolle nicht akzeptabel sind. Aber wenn es nur an diesen wenigen Tagen im Jahr ist, dann ist es eben so." Er empfiehlt rund zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.
Sicherheitsfirma will Warte-Chaos verhindern
Für das Sicherheitsunternehmen "Kötter Services" sind die von Verdi genannten Zahlen hinsichtlich des fehlenden Kontrollpersonals "weder nachvollziehbar noch zutreffend". In einer Stellungnahme erklärt die Essener Firma am Mittwoch, dass es wegen neuer Kontrollverfahren und der vielen Fluggäste zu längeren Wartezeiten kommen könne.
Wie schon der Bundespolizei-Sprecher andeutet, hat man sich wohl in dieser Woche zusammengesetzt, um ein Chaos an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn zum Ferienbeginn abzuwenden. Unser Unternehmen "hat eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet beziehungsweise vorbereitet, um das zu Ferienbeginn erhöhte Fluggastaufkommen möglichst ohne größere Behinderungen als zu Ferienbeginn üblich durch unser Luftsicherheitspersonal abzufertigen", heißt es bei "Kötter Services". Prognosen für das kommende Wochenende ließen den Schluss zu, dass kein Chaos zu erwarten sei. (mit Material von dpa)