Berlin. . Der Bahnstreik ist früher vorbei als gedacht. Fernbus-Unternehmen halten an Zusatzbussen fest. Unterschiedliche Möglichkeiten, Tickets zu stornieren.
Viele Bahnreisende hatten sich bereits damit abgefunden: Über Pfingsten streiken die Lokführer, die Bahn fährt nur nach Ersatzfahrplan, Züge sind voll, eine Alternative muss her. Plötzlich sieht alles wieder ganz anders aus, die Züge sollen wieder rollen. Was heißt das für Kunden?
Blickpunkt Fernbus-Unternehmen: Sie haben die Zahl der Busse über Pfingsten kurzfristig erhöht und halten daran fest, sagt etwa eine Sprecherin des Markführers MeinFernbus/Flixbus. 100 zusätzliche Busse seien alleine für den Freitag vor Pfingsten im Einsatz, zu den etwa 600, die regulär in Deutschland unterwegs sind. Auch für Pfingstmontag würden zusätzliche Busse organisiert. Seit Beginn des Bahnstreiks habe sich die Zahl der Buchungen vervierfacht. Auf stark nachgefragten Verbindungen würden bis zu drei Busse zusätzlich eingesetzt. "Wie bereits in den vergangenen Streiks verzeichnen vor allem typische Pendlerstrecken zwischen den Großstädten einen enormen Zuwachs, wie etwa von München nach Berlin oder von Köln nach Hamburg. Aber auch touristisch attraktive Verbindungen in die Alpen oder an die Ostsee oder die Nordsee werden zum Pfingstwochenende intensiv gebucht", teilt MeinFernbus mit.
Blickpunkt Deutsche Bahn: Die Umstellung des Fahrplans vom Ersatz- auf regulären Verkehr wird im Fernverkehr erst am Samstag komplett sein, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Im Nah- und Regionalverkehr soll am Freitag das Zugangebot verbessert werden.
Stichwort: Stornieren: Beim Fernbus-Unternehmen MeinFernbus registriert man mit dem überraschenden Abbruch des Bahnstreiks "einzelne Stornierungen". Fernbusunternehmen, Mietwagenfirmen und Bahn regeln Stornierungen auf unterschiedliche Weise. Oft ist eine Stornierung recht kurzfristig möglich - doch nicht immer gibt es Geld zurück. Eine Übersicht:
- Deutsche Bahn: Wegen des Streiks konnten Kunden der Deutschen Bahn ihr Ticket vorsorglich zurückgeben und sich den vollen Preis erstatten lassen. Nun ist der Streik abgesagt, und die Züge an Pfingsten sollen fahren. Das alte Ticket samt Sitzplatzreservierung ist aber verloren: "Sie müssen sich eine neue Fahrkarte kaufen", sagte eine Sprecherin der Bahn. Die Stornierung eines alten Tickets lasse sich nicht wieder rückgängig machen.
- MeinFernbus: Allgemein ist das Stornieren bei MeinFernbus zwar kostenfrei möglich - aber dann gibt es kein Geld zurück, sondern einen Gutschein, heißt es auf der Webseite. Der Gutschein ist zwölf Monate lang gültig. Wer lieber Bares sehen will, muss eine Gebühr von 15 Euro in Kauf nehmen. Möglich ist das Stornieren bis 15 Minuten vor der Abfahrt.
- Flixbus: MeinFernbus und Flixbus haben sich zusammengeschlossen. Kunden können Tickets online stornieren.
- Berlin Linien Bus: Nicht alle Tickets lassen sich beim Berlin Linien Bus stornieren: Bei Aktionspreisen etwa ist das ausgeschlossen. Andere Tickets für innerdeutsche Fahrten lassen sich online in der Regel bis drei Tage vor Abfahrt stornieren - Kunden erhalten dann einen Gutschein. Tickets könnten aber auch kurzfristiger umgebucht oder storniert werden, sagte eine Sprecherin. Kunden sollten die Servicehotline unter 030/33 84 480 anrufen. Tickets, die nicht online gekauft wurden, können Kunden bis 24 Stunden vor der Abfahrt stornieren.
- Postbus: Bis zu 12 Stunden vorher lässt sich das Ticket hier zu den Geschäftszeiten gegen eine Gebühr von 10 Euro über den Kundenservice unter 0228/97 27 27 97 stornieren. Weitere Infos gibt es hier.
- DeinBus: Bei Stornierungen bis zu 24 Stunden vor Abfahrt erhalten Kunden einen Gutschein, der zwölf Monate lang gültig ist. Bei Stornierungen innerhalb von 24 Stunden vor Abfahrt gibt es nur einen Gutschein, wenn die Fahrt bei Abfahrt des Busses ausgebucht war.
- Mietwagen: Bei einer Buchung über Internetportale wie Billiger-mietwagen.de oder Check24.de ist üblicherweise eine Stornierung bis 24 Stunden vor Mietbeginn möglich, falls das Auto am Ende doch nicht gebraucht wird. "Wer kurzfristiger stornieren möchte, sollte anrufen und auf Kulanz hoffen", rät Frieder Bechtel von Billiger-mietwagen.de.
(dae/WE, mit dpa)