Düsseldorf. Sicherheitsmängel auch am Flughafen Düsseldorf: Die Bundespolizei schmuggelte testweise Utensilien zum Bombenbau an Sicherheitsleuten vorbei.

Die Bundespolizei hat bei Überprüfungen am Düsseldorfer Flughafen Mängel bei den Sicherheitskontrollen festgestellt. Beamte schmuggelten in einem Test Gegenstände, wie sie zum Selbstbau einer Bombe benutzt werden könnten, am Personal eines privaten Sicherheitsunternehmens vorbei. Einen entsprechenden Bericht von "Spiegel Online" bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Bundespolizei.

Anfang November hatten EU-Prüfer am Frankfurter Flughafen mit gefährlichen Gegenständen die Kontrollen passieren können. Während Frankfurt vor vier Jahren noch gut abgeschnitten hätten, seien die Tester diesmal mit mehr als der Hälfte ihrer gefährlichen Utensilien durchgekommen. Allerdings habe es sich nicht um Messer oder Pistolen, sondern um USBV-Teile geandelt.

Durch die Überpfrüfung in Frankfurt ist eine politische Debatte über die Zuständigkeit der Sicherheit entfacht. Demnach würden SPD, Grüne, Linke und auch Polizeigewerkschaften die Übertragung der Verantwortung auf private Dienstleister infrage stellen.

Sicherheitsfrage wird zum politischen Thema

SPD-Vize Ralf Stegner sagte der Online-Ausgabe des "Handelsblatts". "Ob die betrauten privaten Unternehmen hinreichend Gewähr für eine zuverlässige Sicherheitsüberprüfung bieten oder nicht", müsse ernsthaft geprüft werden.

Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hält dagegen. Wegen der der engen Personalsituation in der Bundespolizei, sei man darauf angewiesen, bestimmte Aufgaben mit konkreten Anweisungen an private Sicherheitsdienste zu delegieren.

Der Sprecher der Bundespolizei sagte, die Ergebnisse der "internen Tests" in Düsseldorf seien nicht für die Veröffentlichung bestimmt gewesen. "Das Fliegen von Düsseldorf ist weiterhin sicher", betonte er. (mit dpa)