Hannover. Schon im Vorfeld gab es Kritik an der unabhängigen landesweiten Studie der evangelsichen Kirche. Sollte Aufklärung verhindert werden?
Die Evangelische Kirche erwartet heute die Ergebnisse der ersten Studie über Missbrauch in den evangelischen Gemeinden und der Diakonie. Die unabhängige Forum-Studie wurde an der Universität Hannover erstellt, der Fokus lag auf interdisziplinären Fragestellungen zu Tätern, Tatorten und tatbegünstigenden Strukturen. Bereits im Vorfeld gab es Kritik. Nach Recherchen der Redaktion des Magazins Monitor konnten viele Fälle nicht untersucht werden, weil die ev. Kirche die Personalakten nicht zur Verfügung stellte.
Es handelt sich um die erste landesweite Studie zur sexuellen Gewalt in der Evangelischen Kirche Deutschlands. Die kommissarische Vorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, sagte bei der Vorstellung: „Klar ist, wir haben täterschützende Strukturen.“ Das Gesamtbild habe sie erschüttert. „Nein, es sind keine Einzelfälle.“ Die Täter seien Pfarrer, Mitarbeitende und Ehrenamtliche. Auch Gewalt an Kindern hätte es in Kitas gegeben, und „das Wegsehen des Umfelds“. Die Kirche wolle die Verantwortung annehmen: „Wir nehmen diese Studie in Demut an. Trotz aller Präventionsbemühungen machen wir so bestürzend viel falsch.“