An Rhein und Ruhr. . Barkeeper Paul Nicke verrät einige Tricks, wie Laien schnell und unkompliziert leckere Cocktails mixen können. Wir schauen ihm über die Schulter.

Erfrischend soll er sein, der Cocktail dieses Sommers. „Am besten basierend auf nur einer Spirituose“, sagt Paul Nike, von Beruf Bartender. Er zeigt uns einige Tricks, wie auch Laien schnell vor ihren Partygästen mit der Zubereitung von Mixgetränken glänzen können.

Mixgetränke mit Prosecco seien leicht und fruchtig, vom Alkoholgehalt bei hohen Temperaturen eher verträglich als Klassiker mit Rum wie Mai Tai oder Cuba Libre, erklärt der Cocktail-Experte, der im Schlosshotel Hugenpoet in Essen Hotelfachmann gelernt hat. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für den Umgang mit Spirituosen, vervollkommnete seine Kenntnisse bei Tätigkeiten u.a. in einem Golfhotel sowie bei Thyssenkrupp.

Abgemessen wird mit dem Jigger

Sake-Spritz ist zum Beispiel ein Getränk, das er in der Szene-Bar „Gin & Jagger“ gerne seinen Gästen empfiehlt. 4cl von dem japanischen Reiswein werden in einen Messbecher, den Jigger, wie er im Fachjargon heißt, gegeben. Paul Nicke gießt das weißlich-trübe alkoholische Getränk in ein Kelchglas und füllt es vorsichtig mit Eiswürfeln. Das Ganze wird mit Prosecco aufgegossen. Schnell greift er zum Messer und zerteilt eine Nashi-Birne. Die japanische Frucht ist rund, ihr Fleisch hellgelb: „Drei bis vier Spalten im Glas dekorieren, Strohhalm rein und fertig ist der Sake-Spritz.“

Der Raspberry Basil Smash wird aus selbst angesetztem Himbeerschnaps und Basilikumsirup gemischt, serviert im geeisten Tumbler.
Der Raspberry Basil Smash wird aus selbst angesetztem Himbeerschnaps und Basilikumsirup gemischt, serviert im geeisten Tumbler. © Lars Heidrich

Am liebsten verarbeitet der 33-Jährige aber Gin. „Die Trends kommen und gehen, Gin bleibt.“ Mit dem Wacholderschnaps lasse sich viel zaubern – herbe Drinks ebenso wie süß-fruchtige Varianten. Gin und Gürkchen-Tonic, abgerundet mit Pfeffer – das sei beispielsweise die pikante Art, einen heißen Tag ausklingen zu lassen, sagt Nicke.

Der Cocktail wird gebaut

Wobei Gurkenwasser mit Eiswürfeln und einem Stück Schlangengurke auch ohne hochprozentige Gin-Beigabe bei extremer Hitze eine optimale Abkühlung biete, findet der Barkeeper. „Das Ganze wird nicht mit dem Shaker gemischt, sondern der Cocktail ist gebaut“, betont er. Das heißt: Die einzelnen Zutaten sind also stofflich (und sofern vorhanden) farblich voneinander getrennt.

Die Bestandteile einiger Cocktails müssen gut durchgeschüttelt werden.
Die Bestandteile einiger Cocktails müssen gut durchgeschüttelt werden. © Lars Heidrich

Das Mischen der Zutaten mit Eis in einem Shaker gehört zu den klassischen Tätigkeiten eines Barkeepers. „Egal ob mit einer Hand oder mit beiden Händen, Hauptsache gründlich“, erklärt Paul Nicke, während er einen Raspberry Basil Smash zubereitet. Das mit einem Stößel oder Crusher zerkleinerte Eis wird mit 5cl Saft aus einem Glas eingelegter Himbeeren und 2cl selbst hergestelltem Basilikum-Sirup sowie 3 cl frisch gepresstem Zitronensaft in den Shaker gegeben und kräftig durchgeschüttelt.

Danach wird das Gemisch durch ein Barsieb abgegossen. Als Gefäß für den fruchtigen Drink dient ein Tumbler, ein Becherglas mit sehr dickem Boden. „Er war vorher im Eisfach, dann bleibt die erfrischende Wirkung möglichst lange erhalten.“ Einige Himbeeren sowie Basilikumblätter krönen das Ganze. „Die Himbeeren sollte man zwei bis drei Tage vorher in Gin einlegen. Dann sind sie gut durchgezogen. Tiefkühl-Früchte eignen sich gut dafür“, lautet sein Experten-Tipp.