Düsseldorf.. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat Spekulationen ausgelöst, dass die Abitur-Prüfungen wegen Corona doch ausfallen könnten. Kritik von Grünen.
Neue Verwirrung ums Abitur 2020: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat mit öffentlichen Spekulationen über einen möglichen Wegfall der Abiturprüfungen wegen des Corona-Virus Kritik der Opposition geerntet.
Bislang hatte die Landesregierung den Eindruck vermittelt, die Prüfungen sollten mit zeitlicher Verzögerung auf jeden Fall stattfinden. „Es ist fatal, dass Ministerin Gebauer zunächst suggeriert hat, ein gerechtes Abitur gäbe es nicht ohne Abiturklausur. Diese Aussage holt sie jetzt ein“, kritisierte Grünen-Bildungsexpertin Sigrid Beer. Man habe frühzeitig „einen Plan B“ angemahnt. „Die Schülerinnen und Schüler brauchen Verlässlichkeit und Rechtssicherheit. Einerseits Abiturtermine zu nennen und andererseits alles offen zu halten, hat sicherlich verunsichert“, erklärte SPD-Fraktionsvize Jochen Ott. Gebauer müsse am Mittwoch im Landtag endlich Klarheit schaffen.
Abi-Abschluss 2020 ohne Abi-Prüfung?
Die Schulministerin hatte in einem Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ überraschend angekündigt: „Sollte ein Schulstart nach den Osterferien nicht möglich sein, müssen wir neu nachdenken.“ Denkbar sei dann etwa, die Abiturnote aus den bereits vorhandenen Noten zu ermitteln. „Die Abiturienten haben ja zwei Drittel der Leistung bereits erbracht“, so Gebauer. Ähnlich könne man auch bei den mittleren Schulabschlüssen vorgehen.
Bislang ist geplant, den Schulbetrieb nach den Osterferien am 20. April wieder aufzunehmen. Möglicherweise sollen ältere oder vorerkrankte Lehrer zunächst zu Hause bleiben und besondere Vorkehrungen in den Schulen getroffen werden. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird darüber am 14. April mit seinen Länderkollegen und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten. Die NRW-Schulen werden am 15. April offiziell informiert. (tobi)