Essen. . Einer der größten Naturparks in NRW bietet viele Möglichkeiten für die aktive Freizeitgestaltung, auch über die Sommerferien hinaus. Der alljährliche Wildpferdefang ist nicht nur bei Pferdeenthusiasten weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Aber auch Wald wartet allerhand Spannendes.
Der Naturpark Hohe Mark – Westmünsterland umfasst ein Gebiet, das sich nördlich des größten europäischen Wirtschaftsraumes, dem Ruhrgebiet, beiderseits der unteren Lippe vom Niederrheinischen Tiefland bis in die Westfälische Bucht hineinzieht. Mit einer Fläche von 1.040 Quadratkilometer ist er der viertgrößte Naturpark in NRW.
Abwechslungsreicher als im Naturpark Hohe Mark kann Landschaft kaum sein:
Die Münsterländer Parklandschaft ist im wesentlichen flach (25-75 m NN), erhält aber ein überraschend bewegtes Relief in Teilen der Haard, im Rekener Kuppenland und in der Hohen Mark, dem geschlossenen Waldgebiet zwischen Haltern und Reken, das dem Naturpark seinen Namen gab.
35 Prozent des Naturparks sind dicht bewaldet. Die bäuerliche Kulturlandschaft bringt Abwechslung zum geschlossenen Forst. Lieblich wird die Landschaft durch fließende Gewässer: im Lippetal – deren Aue großflächig unter Naturschutz steht – in den Bachlandschaften der Stever, der Ijssel und der Bocholter Aa.
Infos
Kontaktdaten:
Naturpark Hohe Mark,
Geschäftsstelle Hagenwiese 40, 46348 Raesfeld,
Tel. 02865 / 609113, info@hohemark-westmuensterland.de, www.hohemark-westmuensterland.de
Für Reiter gibt es ein 200 Kilometer langes Reitwegenetz.
Das Wegenetz für Wanderer ist 1300 Kilometer lang.
Die Wildpferde des Herzogs
Zu den sehenswertesten Ausflugszielen im Münsterland gehört das Wildpferdegehege im Merfelder Bruch des Herzogs von Croy.
In dem weitläufigen Gelände hat sich das einzige Wildpferdegestüt des europäischen Kontinents erhalten. Auf einer Fläche von etwa 3,5 Quadratkilometern leben dort zwischen Weiden, Moor, Heide, Birken- und Eichenbeständen rund 300 Pferde. Am letzten Samstag im Mai lockt der traditionelle Wildpferdefang Tausende von Besuchern aus aller Welt in den Merfelder Bruch.
Römische Heereslager
Die Römer drangen vom Rhein her über Xanten entlang der Lippe vor und errichteten bei Dorsten und südwestlich von Haltern Lager und Befestigungen zur Sicherung des Nachschubes. Am Standort des ehemaligen Heereslagers steht heute das sehenswerte LWL-Römermuseum Haltern.
Die Wasserschlösser bei Lembeck, Raesfeld, Velen und Borken-Gemen zählen zu den kunstgeschichtlich interessantesten Schlössern des Münsterlandes. Daneben gibt es über 35 Wind- und Wassermühlen.
Radeln, Reiten und Wandern
Ein sehr gut ausgebautes Radwanderwegenetz erschließt den Naturpark in idealer Weise regional und überregional. Es bieten sich z. B. fünf große Radtouristikrouten an. Königin dieser Routen ist die „100-Schlösser-Route“. Darüber hinaus laden die „Niederrheinroute“, die Naturpark Hohe Mark-Route, die „Römerroute“ und die „Kulturroute an Lippe und Ijssel“ zu Erlebnisfahrten ein.
Die große Anzahl der Erholung suchenden Revier-Bürger führte dazu, dass mehr als 200 Wanderparkplätze angelegt wurden, von denen rund 1300 Kilometer der unterschiedlichsten Wanderwege abgehen, bzw. kreuzen.
Weitwandern statt Spazieren
Hinzu kommen Weitwanderstrecken des Sauerländischen Gebirgsvereins, die den Naturpark ganz oder teilweise durchziehen. Die Wanderer zieht es vor allem in das Hügelland der Hohen Mark mit einem Rundwegenetz von 215 Kilometern, die Haard mit 167 Kilometern, das Gebiet der Königshardter Sandplatten sowie das Hünxe-Gahlener Lippetal und das Gebiet der Schermbecker Sandplatten mit jeweils 150 Kilometern Wegenetz.
Für Freizeitreiter ist insbesondere im östlichen Teil des Naturparks ein über 200 Kilometer langes Reitwegenetz eingerichtet worden, wo sich auch einige Wanderparklätze befinden, die für Pferdeanhänger geeignet sind.
Spielspaß im Freizeitpark Ketteler Hof
Der Ketteler Hof in Haltern am See ist genau das Richtige für Familien mit Kindern. Der einzigartige Spiel- und Mitmachpark bietet auf rund 12 Hektar Fläche viele Möglichkeiten, spielerisch und kreativ die Umwelt zu entdecken und von ihr zu lernen. Insgesamt stehen mehrere hundert Einzelspielgeräte in insgesamt 32 Spielbereichen zur Verfügung. Kinder können über ein Leitungssystem selbst Wasser fördern, um Mühlenräder anzutreiben, im Seilwald oder ins Räubernest klettern. Aktives Mitmachen steht im Mittelpunkt. Der Park hat jedoch noch einiges mehr im Programm: Sommerrodelbahn, Riesensprungkissen, Spiel- und Kletterhafen, Wichteldorf, Tret-Cart-Bahn, Märchenwald und Wellenrutsche sind nur einige von zahlreichen Attraktionen.
Hervorzuheben ist schließlich das große Tiergehege, in dem sich u.a. Pfaue, Ziegen und Schweine befinden, die von den Kindern gestreichelt und gefüttert werden dürfen. Ein Naturerlebnispfad vermittelt überdies wertvolle Erfahrungen im Umweltbereich. Allwettergrillstellen und Imbissbuden sorgen für die passende Verpflegung.
Halterner See – Erholung steht im Mittelpunkt
Der Halterner See wurde zwischen 1928 und 1930 durch die Stauung der Stever und des Mühlenbaches künstlich angelegt und stellt heute mit seiner rund 300 Hektar großen Fläche und seinem 20 Millionen Kubikmeter umfassenden Stauraum die Wasserversorgung für über eine Million Menschen sowie Industrie und Gewerbe im westlichen Münsterland und nördlichen Ruhrgebiet sicher. Zudem ist der See ein Paradies für Freunde des Wassersports. Er ist drei Kilometer lang und zwei Kilometer breit und bietet den Spaziergängern auf zehn Kilometer Rundwegen wunderschöne Seeblicke sowie Kanu- Paddel- und Tretbootfahrern herrliche Perspektiven vom Wasser aus. Ein ganz besonderer Anziehungspunkt ist das Seebad Haltern. Neben einem 1.000 Meter langen Natursandstrand und 50.000 Quadratmetern Liegefläche bietet das Strandbad zudem Spielplätze, Restauration, Grillmöglichkeit, Kiosk, Strandkörbe und eine eigene DLRG-Station. Am Nordufer befinden sich der Segelboothafen mit den Steganlagen der Segelclubs und eine der drei Anlegestellen des Fahrgastschiffes „Möwe“, das von März bis Oktober zu einer Rundfahrt auf dem Stausee einlädt.
Kanufahren auf der Lippe
Der Sommerspaß kann so einfach sein − zum Beispiel mit einer Kanutour auf der Lippe. Gemächlich gleitet man entlang der kurvenreichen Windungen des Flusses an den schönen Lippeauen vorbei, macht tolle Tierbeobachtungen und genießt die Einsamkeit und die Stille auf dem Wasser.