Beteiligte Mediziner machen sich strafbar
Duisburg. Die von 26 Duisburger Kinderärzten betriebene und bundesweit beachtete Warndatei "Riskid" gegen Kindes-Misshandlungen ist einem Rechtsgutachten zufolge illegal. Die beteiligten Mediziner machten sich strafbar, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus".
Die ärztliche Schweigepflicht hindere Mediziner am Austausch von Informationen über Verdachtsfälle von Kindesmisshandlungen, sagte der Initiator des Projekts "Risikokinder Informationsdatei" (Riskid), der Duisburger Kinderarzt Ralf Kownatzki. "Mit geltendem Recht ist Riskid nicht vereinbar." Kownatzki forderte den Gesetzgeber auf, die rechtlichen Bedingungen zu ändern. Ärzte müssen Daten auch austauschen dürfen, wenn keine Einwilligung der Eltern vorliege. In einem Gutachten des Bochumer Verfassungsrechtlers Stefan Huster heiße es: "Ärzte, die sich an dem System beteiligen, müssen damit rechnen, strafrechtlich belangt zu werden." Zudem verletzten sie ihre Berufspflichten und hätten deshalb "mit Sanktionen seitens der Ärztekammern zu rechnen".