Essen. . Das Land Nordrhein-Westfalen ist das größte Sammelbecken für radikale Islamisten in Deutschland. Ein Drittel der geschätzten 400 deutschen Gotteskrieger, die für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen, kommen aus NRW. Und es gibt mehr beunruhigende Terrorzahlen.
20 000 Kämpfer werden aktuell in den Reihen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS, ehemals Isis), vermutet, davon 2500 Salafisten aus Europa. Von mehr als 400 deutschen Islamisten ist bekannt, dass sie im Kriegsgebiet für IS kämpfen oder IS unterstützen.
Etwa ein Drittel davon ist – zumindest zeitweise – nach Deutschland zurückgekehrt. Ein Drittel aller IS-Kämpfer aus Deutschland kommt aus Nordrhein-Westfalen. Rund 130 Islamisten aus NRW reisten seit 2012 mit Terror-Motiven nach Syrien, davon 85 deutsche Staatsbürger. Etwa 30 Dschihadisten aus NRW vermutet der Verfassungsschutz derzeit im aktiven Kampfgeschehen. 85 Islamisten aus NRW sollen anderweitige Unterstützung für IS-Ziele leisten.
Aus dem Kriegsgebiet kehrten offiziell 28 Ausgereiste nach NRW zurück; drei gingen danach erneut nach Syrien. Experten rechnen mit deutlich höheren Dunkelziffern. NRW-Sicherheitsbehörden wollen rund 40 geplante Ausreisen mit passrechtlichen Mitteln verhindert haben. Mehr als zehn Mal seien Ausreisestopps gerichtlich angefochten, in einem Fall vom OVG Münster aufgehoben worden.