Ruhrgebiet. . In Gelsenkirchen startet an diesem Sonntag der 2. Vivawest-Marathon durch Essen, Bottrop und Gladbeck. Über 7000 Sportler sind dabei. Wir sagen, was Sie wissen müssen - ob als Läufer, als Zuschauer oder als Anwohner an der Strecke.

Bei der zweiten Auflage soll manches noch besser werden, vor allem das Wetter. Das allerdings haben die Veranstalter auch diesmal nicht in der Hand, die Hoffnung aber schon im Herzen: Für den 2. Vivawest-Marathon durch ein gutes Stück Ruhrgebiet am Sonntag haben bislang gut 7000 Läufer gemeldet, etwas mehr als bei der kalten, nassen Premiere 2013. Und statt der Schauer sollen auch mehr Zuschauer kommen.

Start und Ziel

So ein Lauf ist kein Wunschkonzert, in Gelsenkirchen wohl. Schon weil der Startschuss (Halbmarathon: 9 Uhr, Marathon: 9.30 Uhr, Staffeln: 9.45 Uhr) vor dem Musiktheater fällt: Im Internet läuft eine Art Volksabstimmung, welches Lied den Startern Beine machen soll. „Happy“, „Tage wie diese“ oder etwa Helene Fischers „Atemlos“? Das würde thematisch passen, einzelne Sportler aber ausbremsen: „Dann kann ich die Zielzeit nicht garantieren“, stöhnt ein Tempomacher. Bessere Vorschläge: „Highway To Hell“, „Dieser Weg wird kein leichter sein“ oder schlicht „Run“ von Pink Floyd.

Teilnehmer

1200 Marathonis, 3500 Halbmarathonis, über 2000 Läufer für kürzere Etappen haben sich bislang angemeldet. Damit trauen sich die Wenigsten an die ganzen 42,195 Kilometer. Beliebt sind Staffeln wie die WAZ-Staffel, bei der sich vier Sportler die Gesamtstrecke teilen. Als prominenteste Startläuferin führt Irina Mikitenko, erfolgreichste deutsche Langstrecklerin, ein Quartett aus WAZ-Lesern an.

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Nur als Zuschauer dabei ist Jan Fitschen (Wattenscheid), Europameister von 2006 über 10.000 Meter. Fitschen ist verletzt, als „Botschafter“ aber für die Motivation da. Etwa so: „Ich denke immer von Hausecke zu Hausecke, von einem Verpflegungsstand zum nächsten, und plötzlich ist das Ziel greifbar nah und das Tief überwunden.“

Publikum

Der einstige „Ruhrmarathon“ war bei Läufern berühmt für die Stehplätze am Rande: Das Revier kann feiern. Also „Trouble auf die Strecke“, wie Kai Meesters, Sprecher des Marathons, fordert, und mit Tuten, Glocken und Ratschen die Sportler anfeuern! Besonders gesellig wird das an den „Fanpoints“, etwa auf dem Essener Kennedyplatz, wo Eltern ab 9 Uhr ein Jazzfrühstück erwartet und ihre Kinder ein kostenloser Bambini-Lauf.

Strecken

„Laufen, wo das Herz schlägt.“ Das bleibt das Motto des Marathons, weil auch der Hauptsponsor bleibt: Das Wohnungsunternehmen Vivawest wirbt sonst mit „Wohnen, wo das Herz schlägt“. Unter seiner Zentrale im Nordsternpark führt die Langstrecke vorbei, außerdem über Zollverein, über stillgelegte Bahntrassen und breite Straßen. Nach dem Start in Gelsenkirchen geht es durch Essen, Bottrop, Gladbeck. Dort beginnt, auf vielfachen Wunsch der „Mittelstreckenraketen“ unter den Sportlern, erstmals auch ein Zehn-Kilometer-Lauf. Nach wie vielen Kilometern aber auch immer: Das Ziel ist für alle dasselbe, das Musiktheater Gelsenkirchen. Um kurz nach zehn werden dort die Ersten erwartet, gegen 11.45 Uhr die schnellsten Marathonis, die letzten gegen 15.30 Uhr.

Verkehr

Anwohner der Strecke(n) haben per Post bereits Informationen über Sperrungen ihrer Straßen und Viertel erhalten. Ab sechs Uhr in der Frühe werden die ersten Absperrgitter aufgestellt, nach dem Durchlauf der letzten Sportler wird nach und nach wieder geöffnet. Empfohlen wird die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln; für Teilnehmer fahren Bus-Shuttles im Zehn-Minuten-Takt von den Parkplätzen der Arena an der Willy-Brandt-Allee aus.

Gewinner

Jeder ist ein Sieger, der den inneren Schweinehund am Sonntag niederringt. Die Schnellsten werden ab 11.10 Uhr im Zielbereich prämiert, mit kleineren Geldbeträgen (höchstens 1000 Euro) und einem kleinen Pokal. Die Favoriten stammen allesamt aus der Region. Auch der Ruhrgebietsmeister/die Ruhrgebietsmeisterin werden gekürt. Für jeden gibt’s im Ziel natürlich eine Medaille, diesmal mit einem Bild der Zeche Zollverein.