Ruhrgebiet. . Vandalen haben auf fahrende Busse, parkende Autos und Haltestellen geschossen. Rund 40 Objekte in Herne, Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Datteln wurden beschädigt. Die Polizei untersucht nun: Haben sie eine Schusswaffe benutzt oder eine Zwille?
Plötzlich birst die Scheibe. Kurz nach 22 Uhr ist es, als ein Linienbus auf dem Herner Westring beschossen wird, der Fahrer die Polizei alarmiert, die Fahrt endet im Dunkel der Nacht. Wieder ein Angriff auf einen Bus, ganz wie in Dorsten vor zwei Wochen – doch diesmal wird daraus bis Montag früh eine ausgewachsene Serie.
Beschädigt sind drei Busse, über 20 Autos, mindestens elf Haltestellen in Herne, Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Datteln; wenigstens ist niemand verletzt. Ob da jemand mit einer Druckluftpistole schoss, einer Zwille oder was auch immer, das lässt die Polizei offen. Projektile oder Steine findet sie zunächst nicht, bis Montagabend keinen Verdächtigen und niemanden, der wirklich etwas gesehen hat. Manche Ohrenzeugen wollen Schüsse gehört haben, andere nur einen Knall. Einige Scheiben fielen auseinander, andere sprangen nur. Außer Busfahrern und Fahrgästen bemerken nahezu alle Betroffenen die Schäden an ihren geparkten Wagen erst am Montagmorgen.
Begonnen hatten die Angriffe auf Busse gegen halb neun in Castrop-Rauxel, später kam noch ein Fall in Recklinghausen hinzu, wo der Fahrer den Bus verdunkelte und die Fahrgäste aufforderte, sich hinzulegen. Gesprungenes Bus-Glas mit einem kleinen Loch drin: Daraus wird für die Polizei in der Nacht ein dramatischer Großeinsatz, bei dem Beamte auch aus den Nachbarstädten zu Hilfe kommen. Schließlich weiß zunächst niemand, was wirklich im Gange ist und mit welchem Ende. Auch zwei Hubschrauber sind in der Luft.
Die Polizei hat bis heute nicht klären können, welche Art Geschoss den Dorstener Bus vor zwei Wochen beschädigte. Ob die Tat „dem gleichen Täter zuzuordnen ist wie am Wochenende, prüfen wir zur Zeit“, sagt die Recklinghäuser Polizeisprecherin Ramona Hörst.