Ruhrgebiet. . Nur 846 von 115 576 Asyl-Anträgen wurden vergangenes Jahr anerkannt.

Gut 20 Jahre nach der großen deutschen Asyldebatte sind die Asylbewerber-Zahlen ähnlich hoch, wie sie es 1994 waren: 27 000 Menschen kamen damals nach NRW, mehr als 25 000 waren es 2013. Dazwischen waren die Zahlen gesunken, erreichten um 2007 einen Tiefstand von 4000.

Die zuständige Bezirksregierung Arnsberg schloss damals Auffang-Einrichtungen – die nun fehlen. „Ein zentrales Problem“, sagt ein Sprecher, „wir suchen händeringend neue Einrichtungen.“ Die beiden verbliebenen Zentralen Unterbringungs-Einrichtungen (ZUE) in Hemer und Schöppingen sind längst überlastet, befristet (wieder-)eröffnete – wie in Unna-Massen – sind keine Dauerlösung, müssen bald wohl wieder geschlossen werden. Eine Task Force sichtete vergangenes Jahr Immobilien in dreistelliger Zahl, bislang ohne Erfolg. Bestrebungen, neue Einrichtungen aufzubauen, verzögern sich, zum Teil wegen Widerstands der Bevölkerung.

Herkunftsstaaten der Asylbewerber waren 2013 die Bürgerkriegs-Länder Syrien (2282), Irak (868) oder Afghanistan (701), viele reisten aber auch aus Russland (1740), Serbien (2897) oder Marokko (1078) ein. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bearbeitete 115 576 Anträge auf Asyl – im Vorjahr waren es noch 71 807. Abgelehnt wurden 28 821 Anträge, 27 285 erledigten sich von selbst, etwa, weil die Antragsteller über Drittländer eingereist waren. Nur 846 Menschen wurden als Asylberechtigte anerkannt. Ein Viertel der Bewerber wurde „unter Schutz gestellt“, hat eine befristete Aufenthaltsberechtigung, weil derzeit eine Ausreise ins Heimatland nicht zumutbar wäre. Das betrifft eine große Zahl von Syrern.