Dortmund. .
Eine Ausstellung, die Strahlungsmessgeräte und Stielhandgranaten vereint, Malariamittel, präparierte Zecken und Kettensägen, die kann nicht ganz übel sein. Ach, der Medinawurm ist auch noch da, der alte Darmparasit.
In den dann doch eher technisch geprägten Räumen der „Deutschen Arbeitsschutz-Ausstellung (Dasa)“ in Dortmund ist das alles sehr ungewöhnlich, am Ende aber passt es wieder: Denn in der kleinen Ausstellung geht es um „Die Profis“ – Leute mit gefährlichen Berufen. Auf Platz eins: Gerüstbauer. Gefolgt von Dachdecker und Bergmann.
Da trifft man dann auf einen alten Lehrfilm, der heute eher amüsant wirkt: „Polizeiliches Sehen“, in dem ein Streifenbeamter durch das schwarz-weiße Essen der 1960er-Jahre schlendert und bemerkt, wie ein Hansguckindieluft sich anschickt, die Straße zu überqueren. Beim Beruf Fußballprofi laufen Bilder mit wirklich üblen Fouls, und zwei Mannschaftsbilder versinnbildlichen, was geschah in 30 Jahren: Bei der Mannschaft von 1984 stehen noch Trainer und Co-Trainer; bei der Mannschaft von 2012 drei Athletik-Trainer, drei Physiotherapeuten und ein Mannschaftsarzt.
Man klettert auf ein Gerüst und erfährt, dass jeder dritte tödliche Arbeitsunfall in Deutschland ein Sturz ist. Kriegt den Formel-1-Rennfahrer Nico Rosberg zu lesen, der seinen Beruf so beschrieben hat: „Ich betreibe Risikomanagement.“ Was steht noch so auf der Liste? Astronauten. Forstarbeiter. Ärzte und Pfleger im Katastropheneinsatz. Deshalb ja der präparierte Medinawurm.
Und die Lehre ist: Profis brauchen keinen Heldenmut, sie brauchen Professionalität. Sie befolgen die Regeln, lernen, verringern Risiken, stützen sich auf Zusammenarbeit und auf Organisation. Was das bringt? Der Darmparasit, einst Geißel der Menschheit, ist zurückgedrängt in ein paar afrikanische Ecken.