Duisburg. . Die Stadt Duisburg räumt ein, dass zahlreiche Meldungen über Infektionen mit dem lebensgefährlichen Bakterium MRSA unter den Tisch fielen. Und dass ganze MRSA-Akten verschwanden. Recherchen der WAZ hatten das enthüllt.
Die Stadt Duisburg hat ihr Datenleck, durch das zahlreiche Infektionen mit dem lebensgefährlichen Bakterium MRSA in der Stadt unter den Tisch fielen, offiziell bestätigt.
„Durch einen Eingabefehler“ seien 25 MRSA-Erkrankungen nicht an das Landeszentrum Gesundheit (LZG) übermittelt worden, hieß es gestern. Der Fehler sei „im System nicht angezeigt“ worden, sodass die Stadt von einer korrekten Übertragung ausgegangen sei. Tatsächlich gab es zu weiteren MRSA-Infektionsfällen „Doppelmeldungen oder fehlerhafte Meldungen“, wie die Stadt jetzt einräumt. Das Datenleck war durch Recherchen der WAZ aufgeflogen. Als Folge fordert das Land alle 60 Gesundheitsämter in NRW dazu auf, ihre MRSA-Fälle „auf Richtigkeit und Vollständigkeit zu prüfen“ und die Übermittlung an die Landeserfassung sicherzustellen.
Auch den Komplettverlust amtlicher Akten zu MRSA-Erkrankungsfällen in Duisburg bestätigt die Stadt. „Drei Meldungen aus 2010“ seien „nicht mehr nachvollziehbar“, weil es dazu „keine weiteren Unterlagen“ gebe. Nach WAZ-Informationen sind vier Fälle ungeklärt.