Magdeburg. . Das Hochwasser ist auch eine Sache der Logistik. Und vieles funktioniert vor Ort jetzt besser, als bei der „Jahrhundertflut“ von 2002. Aber noch immer stößt diese Logistik vor Ort auch an ihre Grenzen. Kräfte überhaupt zu mobilisieren, wird zudem immer schwieriger,.

Wer hart arbeitet, schläft gut – auch, wenn er nicht weich liegt. 2002, während der Flut, die kürzlich noch eine „Jahrhundertflut“ war, schlief das THW Wanne-Eickel auf dem bloßen Boden einer Turnhalle. Diesmal haben sie Feldbetten in Schönebeck, in einer Tennishalle in Magdeburg standen sie für die DLRG sogar schon bereit. Das Hochwasser ist auch eine Sache der Logistik, und die läuft besser als vor elf Jahren. „Es ist auch viel mehr Bundeswehr da“, sagt Dirk Leymann vom THW.

Aber immer noch stößt diese Logistik an ihre Grenzen: In Sachsen-Anhalt wurde am Sonntag Kritik laut, Heeresflieger hätten über Nacht ihre Flüge eingestellt, dadurch sei ein Deich gebrochen. Tatsächlich hatten die Hubschrauber-Piloten spektakuläre Einsätze geflogen: Aus der Luft ließen sie tonnenschwere Sandsäcke, so genannte „Big Packs“ in die Flüsse fallen, um durchlässige Deiche wieder „aufzufüllen“. In Schönebeck war ein Notwall dadurch für Stunden wieder sicher gemacht worden – bis das Wasser die Mauer schlicht überspülte.

Auch die Steuerung der Hilfskräfte macht vor Ort immer wieder Probleme: Allein aus NRW sind inzwischen Tausende haupt- und ehrenamtliche Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, DLRG und aller Hilfsorganisationen Richtung Magdeburg ausgerückt. Alle müssen verpflegt und untergebracht werden, dazu dirigiert von Stäben, die nach „Krise“ oder „Katastrophe“ benannt sind. In den Einsatzstellen vor Ort wird da viel geschimpft: aufeinander und auf die Hierarchien. „Stellt euch darauf ein“, bekam am Samstagabend der frische Trupp aus Hattingen zu hören, „dass ihr nicht so helfen könnt, wie ihr könntet. Wir handeln nach Auftrag.“

Freistellungen werden schwieriger

Die Kräfte überhaupt zu mobilisieren, wird dabei offenbar immer schwieriger: Die Personaldecken in den Betrieben sind hauchdünn, „es wird immer schwieriger“, sagt ein Retter aus Bergkamen, „die Leute freigestellt zu bekommen.