Ruhrgebiet. .
Der Handel war vorbereitet: Wer am Samstag die Pfingsteinkäufe erledigte, wurde in den Auslagen förmlich erschlagen von marinierten Nackensteaks, Cevapcici und sonstigem Grillgut, das nach glühender Holzkohle verlangte. Und am Sonntag konnte man tatsächlich regenfrei und bei angenehmen Graden seiner Fleischeslust frönen. Gestern war’s damit schon wieder vorbei: Dauerregen, höchstens 12 Grad Celsius, Tristesse im heimischen Garten und zum Schrecken der Wirte auch in den Biergärten. Was ist das denn für ein Frühling?
Roland Vögtlin, Meteorologe beim Wetterdienst Meteomedia, nennt die herrschende Wetterlage „ungewöhnlich“. „Normalerweise haben wir im Mai schon ein stabiles Hoch, das für mehr als zwei oder drei Tage für gutes Wetter sorgt“, sagt er. Das aktuelle Tief erweist sich als hartnäckig und beschert uns weiterhin Schmuddelwetter mit seltenen Aufheiterungen.
Können wir etwa schon den gesamten Sommer 2013 zu den Akten legen? „Nein, nein“, beschwichtigt Vögtlin. „Wer jetzt das Wetter für Juni, Juli und August vorhersagt, ist unseriös.“ Fest stehe hingegen, dass der Mai seinem Ruf als Wonnemonat nicht mehr gerecht werden kann: „Damit sind wir durch.“
Das gilt im übrigen auch für weite Teile Europas. Selbst in Norditalien, etwa am Lago Maggiore, kommt die Quecksilbersäule dieser Tage kaum über 11 oder 12 Grad hinaus, und auch in Spanien herrscht unbeständiges Wetter. In Barcelona regnete es am Sonntagnachmittag, und von Mallorca schrieb gestern eine Kollegin: „Es sind nur fünfzehn Grad. Gefühlt zwölf. Überall sind Schilder ,Rutschgefahr’ Wegen der Nässe. Was ist das für ein Mist!“
Sonnengarantiein Griechenland
„Wer in diesen Tagen Garantie auf Sonne haben will, muss jetzt nach Griechenland, in die Türkei oder auf den Balkan fahren“, sagt Roland Vögtlin.
Oder eben zu Hause bleiben und auf das Prinzip Hoffnung setzen.