Essen. . Normalerweise läutet Ostern den Frühling ein. Doch nicht in diesem Jahr. Bei Schnee und Eiseskälte kommen wahrlich keine Frühlingsgefühle auf. Nicht beim Menschen, nicht bei den Tieren, nicht einmal bei Pflanzen. Was dieses Jahr Ostern von früheren Festen unterscheidet. Teil 2: die Tiere.
Die Kraniche, muss man annehmen, hatten einen schlechten Start. Es war ein früher Märztag vor vier Wochen, da sie weithin sicht- und hörbar übers Land kamen, ein untrügliches Zeichen für den Frühling! Es blieb das einzige. Und längst nicht alle Vögel sind schon da: Die Schwalben etwa, glauben Vogelkundler, sitzen in Italien vor den Alpen – und warten. Wie wir.
Wer noch später kommt als der Frühling, der Mauersegler etwa, wird dagegen noch gute Nistplätze kriegen: Die Anderen haben ja noch nicht einmal angefangen! „Das Brut- und Balzgeschäft läuft sehr gebremst“, beobachtet Birgit Königs vom Nabu NRW. Auch deshalb singt der Singvogel verhalten, es gefriert ihm die Stimme, und seinen Eiern, Ostern hin oder her, wäre es auch zu kalt.
Der Winter war hart, der Boden ist teils noch gefroren, einzelne Tiere werden ihrer Schwäche noch zum Opfer fallen. Vielleicht sogar der erste Wurf Osterhäschen, aber dafür hat die Natur vorgesorgt: Die kleinen Nager kriegen schließlich drei-, viermal im Jahr Nachwuchs, wie die Kaninchen! Die starken, gesunden Vögel, wenn sie nicht gerade fröhlich fliegen, „stehen in den Startlöchern“, glaubt der Nabu. Sie haben die Nistkästen schon sondiert, teilweise poliert und werden, prophezeit Birgit Königs, kurzfristig „an Tempo zulegen“.
Und der Igel, „wenn er clever war“, ist aus dem Winterschlaf gleich in die Frühjahrsmüdigkeit übergegangen. Also noch gar nicht wach geworden. Nicht einmal von den Kranichen.