Essen.. . Der Winter hält NRW und ganz Deutschland fest im Griff. Schneefälle, Blitzeis am frühen Sonntagabend, zum Teil superglatte Straßen und Gehwege am ganzen Wochenende, Unfälle. Der Frankfurter Flughafen wurde durch Eisregen lahmgelegt. Am Düsseldorfer Flughafen gab es keine Probleme. Es bleibt winterlich und frostig.
Schneefälle, Blitzeis am frühen Sonntagabend, zum Teil superglatte Straßen und Gehwege am ganzen Wochenende: Der Winter hält Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland fest im Griff. Starker Eisregen hat den Flugbetrieb in Frankfurt/Main am Sonntagnachmittag lahmgelegt. Ab 16.20 Uhr konnten Maschinen weder abheben noch landen. Keine Probleme bereitete das Winterwetter dem Düsseldorfer Flughafen. Airport-Sprecher Thomas Kötter am Sonntag: „Bei uns läuft’s.“
Die Verspätungen in Düsseldorf hielten sich in Grenzen. „Aber das Enteisen der Flugzeuge benötigt Zeit.“ Die Start- und Landebahnen seien frei. Kötter: „Wir hatten sogar Landungen, die von anderen Flughäfen zu uns umgeleitet wurden.“
In Frankfurt/Main gab es dagegen bis zum frühen Sonntagabend 325 Annullierungen – 159 abgesagte Landungen und 166 gestrichene Abflüge. „Die Zahlen erhöhen sich aber derzeit fast minütlich“, betonte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. „So dickes Eis auf den Flugzeugen habe ich hier noch nicht erlebt“, fügte er hinzu.
Am Flughafen Dortmund musste am Sonntag die Landung einer aus Bukarest kommenden Maschine gestrichen werden. „Sie wurde nach Köln/Bonn umgeleitet“, so Flughafensprecher Sebastian Scheske gegenüber unserer Zeitung.
Schwerverletzt nach Fahrt mit Sommerreifen
Auf den Straßen in NRW kam es durch die Witterungsbedingungen am Wochenende zu Unfällen, bei denen es aber überwiegend bei Blechschäden blieb. In Wessling bei Köln wurde einem Radfahrer zum Verhängnis, dass er nicht auf der Straße unterwegs sein wollte, sondern dass er eine ausschließlich Fußgängern vorbehaltene, geflieste Passage befuhr. Der 58-Jährige stürzte, schlug mit dem Kopf auf einer Sitzbank auf und zog sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keine n Fahrradhelm.
Eine 19-jährige Autofahrerin aus Borchen im Kreis Paderborn kam am Sonntag wegen Schneeverwehungen mit ihrem Auto von der Straße ab. In Salzkotten schleuderte sie mit ihrem Wagen in einer leichten Kurve gegen einen Baum. Die junge Frau starb noch an der Unfallstelle. In Mönchengladbach verlor ein 53-jähriger Mann auf schneeglatter Straße die Kontrolle über sein Auto, mit dem er in einer Linkskurve gegen einen Baum fuhr. Der Mann erlitt schwere Verletzungen. Der Unglückswagen hatte Sommerreifen.
In den kommenden Tagen bleibt es winterlich mit Eis, Schnee und Glätte, betont Andreas Neuen, Meteorologe beim Wetterdienst Meteomedia in Bochum. „Am Montagmorgen kann es vormittags bei uns noch einmal schneien. Das wird zu Problemen im Berufsverkehr führen.“ Der Dienstag werde wolkiger, nachmittags und abends könne es aber noch einmal leicht schneien. Neuen: „Am Mittwoch und Donnerstag bleibt es trocken.“ Tagsüber sei bis Donnerstag im Ruhrgebiet, am Niederrhein und im Sauerland mit Temperaturen um null Grad zu rechnen. Die Nächte blieben frostig. „Sollte es klar sein, könnte das Thermometer am Donnerstag und Freitag sogar bis auf minus 15 Grad fallen.“
Eisregen und Schnee haben am Sonntag zu hunderten Unfällen vor allem im Südwesten und in der Mitte Deutschlands geführt. Die Autobahnen 5, 6 und 8 bei Karlsruhe und Stuttgart wurden mehrere Stunden abschnittsweise gesperrt.
Polizisten ließen Streifenwagen stehen und gingen zu Fuß weiter
Wegen der extremen Glätte kamen selbst Streufahrzeuge nicht mehr weiter. Am frühen Abend zog die Polizei im Südwesten Deutschlands eine erste Blitzeis-Bilanz und sprach von 800 Unfällen. Bei Karambolagen seien rund 30 Menschen verletzt worden. Im Raum Stuttgart ließen Polizisten ihre Streifenwagen stehen und waren zu Fuß unterwegs.
In rund 25 000 Wohnungen im Hamburger Westen fiel am Sonntag die Heizung aus. Auch Duschen oder Baden war für die Betroffenen nicht möglich. Ursache sei ein kompletter Ausfall des Heizkraftwerks Wedel gewesen, so der Betreiber Vattenfall. (dpa/jub/dapd)