Düsseldorf. . Die rot-grüne Landesregierung bereitet ein neues Naturschutzgesetz vor. Die wichtigsten Neuerungen: Künftig wird bei Bauprojekten auch die Qualität von Ausgleichsflächen geprüft, Umweltschützer bekommen mehr Mitwirkungsrechte und künftig soll es mehr Biotop-Flächen geben.

Die rot-grüne Landesregierung wird noch in diesem Jahr ein neues Naturschutzgesetz auf den Weg bringen. „Wir wollen und wir werden das Naturerbe unseres Landes bewahren“, kündigte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) an. Neu geregelt werden soll unter anderem der Ausgleich beim Flächenverbrauch durch Baumaßnahmen.

Mussten bislang bei neuen Bau- und Gewerbegebieten die in Anspruch genommenen Naturflächen nur im regionalen Umfeld in gleicher Größe ersetzt werden, soll künftig eine Ausgleichsfläche in gleicher Qualität erforderlich sein. „Fläche ist nicht gleich Fläche“, sagte Remmel.

Baumfällaktion an der A40

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    Ein Gebiet mit Artenvielfalt und viel Grünbewuchs könnte zum Beispiel nicht mehr durch einen einfachen Acker kompensiert werden. Damit will Remmel der gängigen Praxis begegnen, dass vor allem landwirtschaftlich genutzte Flächen als Ausgleichsgebiete angekauft werden. NRW passt seine Gesetzgebung damit einer schon länger geltenden Bundesvorgaben an.

    Der Biotopverbund soll wachsen

    Rot-Grün will zudem die Rolle der Naturschutzverbände bei der Landschaftsplanung stärken. Man werde die Beschneidung der Mitwirkungs- und Klagerechte der Naturschützer und Landschaftsbeiräte aus der Zeit der schwarz-gelben Vorgängerregierung korrigieren, kündigte der Umweltminister an.

    Der landesweite Biotopverbund soll von zehn auf 15 Prozent der Landesfläche anwachsen. NRW verfügt insgesamt über 3000 Naturschutzgebiete, 14 Naturparks und einen Nationalpark in der Eifel. Remmel bricht am heutigen Donnerstag zu einer Sommertour zu allen bekannten Naturerbe-Zielen auf, erste Station ist der Naturwald „Schiefe Wand“ in Schmallenberg.