Oberhausen..
Lange Zeit galt die Fronleichnamskirmes im Oberhausener Stadtteil Sterkrade als zeitlos. Der Grund: Genaue Dokumente über den Ursprung lagen nicht vor. Findige Heimatforscher durchstöberten nun Aktenberge und hatten schließlich im Landesarchiv Erfolg. Die Lösung: Der Rummel existiert seit nunmehr 183 Jahren.
Die Schausteller blicken optimistisch, aber auch mit einigen Sorgen auf die sechs Rummeltage: Vor allem eine mögliche Anhebung der Gema-Gebühren bereitet Kopfzerbrechen. Ebenso sind die durchwachsenen Wetteraussichten keine echte Freude. Die Ziele der Mannschaft um Schausteller-Präsident Albert Ritter beeinflusst das jedoch nicht: Bis zum Montagabend sollen wieder eine Million Menschen nach Sterkrade kommen.
Noch vor Jahren galt die Fronleichnamskirmes als die größte Straßenkirmes des Landes. Doch durch zunehmende Bebauung sind die Freiflächen in Sterkrade rar geworden. Zum Unmut mancher Kirmes-Fans: Auch in diesem Jahr fehlt mangels Platz eine Looping-Achterbahn.
Den Sterkradern bleibt ihr Rummel trotzdem heilig: Fahrgeschäfte, Belustigungsbetriebe und Gastronomie stehen hier nicht auf einem Kirmesplatz, sondern in der Innenstadt – neben Wohnhäusern und Geschäften in den Gassen und Straßen. Die Eröffnung am Mittwochnachmittag ist bereits vor Jahrzehnten von den Besuchern umgetauft worden und heißt „Kirmesheiligabend“. Als Geschenk wäre dazu trockenes Wetter ideal. (Text: Dirk Hein, WAZ)