Essen. .

Der Essener Hausverwalter Willi M. muss viereinhalb Jahre in Haft. Jahrzehntelang, so das Landgericht Essen im Urteil, hatte der heute 60-Jährige die Rücklagen der ihm anvertrauten Wohnungseigentümergemeinschaften in die eigene Tasche geleitet.

Richter Jörg Schmitt sprach im Urteil die beiden Seiten des Angeklagten an: Auf der einen der „seriös und vertrauenserweckende Geschäftsmann“, auf der anderen aber auch der Straftäter, der mit „ganz erheblicher krimineller Energie“ die Gelder der Eigentümer veruntreut und für seinen privaten Lebensstandard verbraucht hatte. Von rund 300 000 Euro geht die Kammer aus.

Der Schaden lässt sich nicht genau beziffern. Vor 20 Jahren, so Richter Schmitt, hätten die Veruntreuungen begonnen. Doch verurteilt wurde M. nur für die Taten bei 30 Eigentümergemeinschaften, die nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. Schmitt: „Der Rest ist verjährt.“ Allerdings kündigte Staatsanwalt Hans-Joachim Koch bereits an, dass zurzeit ermittelt werde, in welchem Ausmaß der Angeklagte bei weiteren 30 Gemeinschaften Gelder veruntreut hat. Mit einer Anklage in diesen Fällen rechnet er im Sommer. Verteidiger Volker Schröder hatte noch versucht, seinen Mandanten frei zu bekommen. Doch die Kammer hielt den Haftbefehl aufrecht, sah Fluchtgefahr.