Essen. .
Der Gelsenkirchener Polizist Dirk L. (44), der verdächtigt wird, seine seit Mai 2010 vermisste Ehefrau ermordet zu haben, ist wegen versuchter Brandstiftung erneut verurteilt worden. Das Landgericht Essen bestätigte in der Berufung ein Urteil des Amtsgerichtes Gelsenkirchen-Buer, reduzierte aber die Strafe um drei Monate auf zwei Jahre Gefängnis und gab ihm Bewährung.
Wird das Urteil rechtskräftig, hätte der in Marl lebende Vater von drei Kindern seinen Beamtenstatus verloren und müsste sich einen Job in der freien Wirtschaft suchen. Nachdem Dirk L. im Frühsommer 2010 seine Ehefrau mit einigen Tagen Verspätung vermisst meldete, untersuchte die ermittelnde Essener Kriminalpolizei sein gesamtes Umfeld. Sie entdeckte, dass eine seiner Kolleginnen von ihm schwanger war und in der Vergangenheit eine Aussprache mit seiner Frau suchte. Er hätte immer neue Ausreden erfunden, etwa den angeblichen Tod seines Vaters, um das Zusammentreffen der Frauen zu verhindern.
Im April 2010 hätte er massiv belegbare Ausreden benötigt, weil alle anderen als Lüge aufgeflogen waren, nahm das Gericht jetzt an. Er hätte deshalb im April 2010 ein Feuer im Treppenhaus der Freundin seiner Frau gelegt. Überzeugt war das Gericht vor allem deshalb, weil Dirk L. in einer SMS an seine Freundin Täterwissen offenbarte.
Richter Volker Uhlenbrock appellierte im Urteil an den Verurteilten. Er erinnerte an den starken Verdacht, dass der Angeklagte die Ehefrau ermordet hätte. Er solle doch überlegen, reinen Tisch zu machen: „Wie stehen Sie vor Ihren Kindern da, wenn diese 20 sind und nachfragen.“