Essen. . Bei der Umsetzung der neuen Feinstaub-Regelung hakt es noch immer. Es fehlen Schilder! Frühestens Ende April soll die flächendeckende Umweltzone nun ausgewiesen sein, einen Monat später als bisher geplant. Dabei beweisen die einzelnen Städte, dass es schneller geht.

Das Ruhrgebiet wird auch drei Monate nach ihrem Start keine funktionierende, flächendeckende Umweltzone bekommen. Das Projekt verzögert sich wegen fehlender Verkehrsschilder erneut um mehrere Wochen. Bis dahin wird es in den meisten Städten keine Kontrollen der Umwelt-Plaketten geben.

Frühestens bis Ende April/Anfang Mai können die noch fehlenden 480 Straßenschilder aufgestellt werden, so der Landesbetrieb Straßen.NRW. Zu Jahresbeginn hieß es hier noch, die Schilder würden bis Ende März stehen.

Es sei von Anfang an „illusorisch“ gewesen, bereits zum 1. Januar eine flächendeckende Umweltzone einrichten zu können, sagte Straßen.NRW-Sprecher Bernd Löchter auf Anfrage. Weil das Projekt erst im November 2011 endgültig vom Umweltministerium beschlossen wurde, habe man den Auftrag für die Produktion der Schilder erst Anfang Dezember ausschreiben können. Am 6. Januar, also sechs Tage nach Start der Zone, vergab die Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW in Bochum, die für einen Großteil der Beschilderung zuständig ist, den rund 200 000 Euro teuren Auftrag an eine Firma aus Gescher im Münsterland.

Seit vergangenem Donnerstag habe die Firma in Dortmund damit begonnen, die ersten Standorte zwischen Dortmund und Duisburg mit Umweltzonen-Schildern zu bestücken. Auch etwa 100 von 474 benötigten Fundamenten seien mittlerweile fertig.

Die Städte dagegenwaren pünktlich

Dass es auch schneller geht, zeigen die dreizehn Ruhrgebietsstädte, die innerhalb der neuen Umweltzone liegen. Innerorts müssen die Kommunen für die Beschilderung sorgen. Die meisten Städte stellten ihre Schilder pünktlich zum Jahreswechsel auf.

So lange die rund 850 Quadratkilometer große Fläche aber nicht lückenlos als Umweltzone ausgewiesen ist, können Polizei und Ordnungsämter auch keine gezielten Kontrollen vornehmen. „Wir können dem Fahrer ja nicht nachweisen, wie er gefahren ist“, sagt etwa Volker Wiebels, Sprecher der Stadt Mülheim. Genauso halten es auch Dortmund, Duisburg, Bochum und Duisburg und Bottrop.

Essen behält es sich vor, parkende Autos zu kontrollieren. „Wir liegen mitten in der Umweltzone. Das Schilder-Thema spielt bei uns keine Rolle“, so eine Stadt-Sprecherin.

Der Bochumer Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch (SPD) reagiert mit Unverständnis auf die erneuten Verzögerungen. Er gilt zwar nicht als Anhänger der Umweltzone, sagt aber: „Wenn man sich eine solche Aufgabe stellt, dann muss man sie auch zügig zu Ende bringen.“