Essen. . Rund 98 000 Menschen erhalten in Nordrhein-Westfalen jährlich die Diagnose Krebs. Psychoonkologen und psychoonkologische Beratungsstellen unterstützen Patienten und deren Angehörige bei der Verarbeitung der Erkrankung. In NRW gibt es zu wenig von diesen Hilfsangeboten, sagt die Krebsgesellschaft.

Krebs: Rund 98 000 Menschen in NRW erhalten nach Hochrechnungen jährlich die gefürchtete Diagnose. Krebs ist eine Volkskrankheit. Die psychoonkologische Versorgung Betroffener ist jedoch immer noch unzureichend. Darauf weist die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf anlässlich des heutigen Weltkrebstages hin.

Psychoonkologen und psychoonkologische Beratungsstellen unterstützen Krebs-Patienten und deren Angehörige bei der Verarbeitung der Erkrankung, die wie kaum eine andere den ganzen Menschen, Körper und Seele, auf eine harte Probe stellt. Wie bekomme ich meine Ängste in den Griff? Wie sage ich meinen kleinen Kindern, dass ich Krebs habe? Wie verhalte ich mich im Beruf, wenn ich nicht mehr so belastbar bin? Fragen, die Krebskranken auf der Seele brennen und die hier gestellt werden dürfen. 25 psychosoziale Beratungsstellen gibt es in NRW, deren Angebote kostenlos, unabhängig und vertraulich sind.

Um Beratung kümmern

„Zu wenig“, wie Dinah Oelschläger, Sprecherin der Krebsgesellschaft NRW, betont. „Unzureichend versorgte Regionen sind vor allem das östliche Ruhrgebiet, der Niederrhein, das Sauerland, aber auch Ostwestfalen-Lippe.“ Die finanzielle Situation der Beratungsstellen sei vielfach nicht stabil, „da sie auf eine Mischfinanzierung durch Träger, Kommunen und Spenden angewiesen sind“.

Auf der anderen Seite, so Oelschläger, wisse man, dass etwa jeder dritte Krebskranke es nicht aus eigener Kraft aus dieser Lebenskrise herausschaffe. „Meist fallen diese Menschen nach Abschluss der klinischen Therapie in ein tiefes Loch.“ Prostatakrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen sind die Krebserkrankungen Nr. 1 in NRW. Darm- und Lungenkrebs sind für beide Geschlechter die zweit-, beziehungsweise die dritthäufigste Krebsart. „Niemand sollte eine Krebserkrankung alleine durchstehen müssen“, betont auch Anna Arning, Psychoonkologin bei der Krebsgesellschaft. Sie rät Betroffenen, die Hilfe benötigen, sich schon früh um eine psychoonkologische Beratung zu kümmern.

Für Ratsuchende aus NRW bietet die Krebsgesellschaft eine telefonische Erstberatung an: 0211/1576 09 980 (Mo. 9-13.30 Uhr und Do. 13.30-17 Uhr). Unter www.krebsgesellschaft-nrw.de findet man im Netz wichtige Informationen und Hilfsangebote, unter dem Stichwort Adressen/Links etwa Beratungsstellen, onkologische Behandlungszentren, sowie Selbsthilfegruppen.