Dortmund. Ihr Ehemann Karsten wurde bereits verurteilt, seit Dienstag muss sich auch Cora Speck wieder vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Sie ist angeklagt wegen Betrugs, Untreue und Kreditbetrugs. 2004 war ein erster Prozess aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen worden.

Karsten Speck im Jahr 2009. Foto: IKZ
Karsten Speck im Jahr 2009. Foto: IKZ © IKZ

Ehemann Karsten wurde bereits vor rund viereinhalb Jahren verurteilt, jetzt muss sich auch Cora Speck wieder vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Seit Dienstagmorgen wird der 47-jährigen Ehefrau des TV-Moderators und Schauspielers der Prozess wegen Betrugs, Untreue und Kreditbetrugs gemacht. In dem Fall geht es um großangelegte Betrügereien mit Immobilien und Grundstücken, für die ihr Gatte sowie der Haupttäter und zwei weitere Personen schon vor mehreren Jahren zu Haftstrafen verurteilt worden waren.

2004 war der Prozess gegen Cora Speck aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt und unterbrochen worden. Sie kam im Oktober 2004 nach einem Nervenzusammenbruch in eine psychiatrische Klinik. Ihr Mann wurde einen Monat später wegen schweren Betrugs in zwei Fällen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt.

Vermutlich größerer Anteil an Betrügereien

Der damalige Vorsitzende Richter, Thomas Beumer, der auch in dem jetzigen Prozess gegen Cora Speck die Leitung innehat, hatte damals schon angedeutet, dass die 47-Jährige vermutlich einen größeren Anteil an den Betrügereien hatte als ihr Ehemann. Zudem muss sich die Angeklagte wegen möglichen Betrugs zum Nachteil von Gläubigern verantworten. Dieses Verfahren wurde vom Landgericht Frankfurt (Oder) nach Dortmund überwiesen.

Nach Angaben des Sprechers des Landgerichts Dortmund, Jürgen Koschmieder, hat ein Gutachter die Verhandlungsfähigkeit von Cora Speck festgestellt. Für den Prozess sind acht Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte am 12. Mai ergehen. «Dabei werden vor allem Akten ausgewertet, die im Verfahren gegen den Hauptverdächtigen genutzt wurden», sagte Koschmieder. Der ehemalige Krankenpfleger aus Hamm, der sich als Makler betätigt und die Prominenz des Ehepaars Speck für sich genutzt hatte, war im September 2004 zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden.

Karsten Speck wird wohl nicht aussagen

Dass auch Karsten Speck in dem Verfahren aussagen wird, ist nach Angaben von Koschmieder derzeit nicht zu erwarten. Inwieweit Zeugen in dem Verfahren gehört werden, hänge auch davon ab, ob sich Frau Speck in dem Verfahren zu den Vorwürfen einlasse. Der Rechtsanwalt von Frau Speck wollte im Vorfeld zu dem Verfahren keine Angaben machen.

Karsten Speck, seine Ehefrau und weitere Angeklagte hatten sich Mitte der 1990er-Jahre bei Immobiliengeschäften hoch verschuldet. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, durch falsche Angaben über ihre Vermögensverhältnisse und gefälschte Unterschriften Banken, Leasing-Gesellschaften und Privatanleger in einem sogenannten Schneeball-System um Millionen Euro geprellt zu haben.

Richter Beumer hatte bei dem Urteil gegen Karsten Speck festgestellt, der Schauspieler habe sich «willentlich» für die Machenschaften des Haupttäters einspannen lassen und seine Popularität ausgenutzt. Speck hatte sein Bedauern ausgedrückt und erklärt, dass ihm sein Verhalten leidtue. Für Speck hatte die Verurteilung zudem berufliche Folgen - er schied aus der ZDF-Familienserie «Hallo Robbie» aus. (ddp)

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