Essen/Mettmann.. Vorwurf der Polizei: Bei aller Trauer um den Berner Sennenwelpen Bella wird vergessen, dass der Täter offensichtlich wahllos auf Menschen eingeprügelt hat und eine 86-jährige Frau fast gestorben wäre.
Die traurige Geschichte der kleinen Bella berührt Deutschland. Der Berner Sennenwelpe war erst wenige Wochen alt, als er seinem Frauchen beim Gassi-Gehen in Solingen entrissen wurde. Zwei Tage später wurde er gefunden. Da war er tot. Ein Tierquäler hatte ihn mit der Leine an einen Baum gehängt.
Zehn Tage danach nahm die Polizei einen Mann aus Mettmann fest. Der 26-Jährige war wegen seiner Ausraster aufgefallen. Gegen Menschen wohl genauso wie gegen Tiere. In Erkrath hatte er am Sonntag zuerst ein Ehepaar (59 und 70) angegriffen und kurz darauf eine 86-jährige Frau auf das Übelste attackiert. Als Polizisten den Gewalttäter überführten, gestand er alles, auch die Tötung von Bella.
Polizei sucht Zeugen, der Zivilcourage gezeigt hat
Bundesweit war das Schicksal des kleinen Hundes ein Gesprächs-Thema: Tierschützer hatten Belohnungen zur Ergreifung des Täters ausgesetzt. Hundezüchter wollten Bellas Frauchen einen neuen Welpen schenken. – Eine traurige Geschichte, das sieht auch die Polizei so. Aber sie kritisiert, dass bei der Trauer um Bella die Brutalität des Mannes gegen Menschen in den Hintergrund getreten zu sein scheint: „Eine 86-jährige Frau ist fast umgebracht worden, dieser offensichtlich psychisch kranke Mann hat wahllos auf Passanten eingeprügelt. Das ist untergegangen“, kritisiert Ulrich Löhe, Sprecher der Polizei in Mettmann.
Und noch etwas: In diesem Fall hätten sich Menschen durch ihre Zivilcourage verdient gemacht. Erst als bei dem Angriff in Erkrath Passanten eingeschritten seien, habe der Mann von der 86-jährigen Frau abgelassen. Vielleicht nur deshalb habe die Seniorin überlebt. Die Polizisten suchen nun einen Zeugen, der geholfen hat, danach aber verschwunden ist. Ein junger Mann, südländischer Typ. Sie wollen ihm danken.