Münster. .
Die Königin ist ein Er und heißt Olli, und damit beginnt schon das Problem. Denn der große Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften hat ja nichts „gegen die Mitgliedschaft homosexueller Personen“, wie er versichert. Aber dass Dirk, der schwule Schützenkönig von Münster-Kinderhaus, beim Landesbezirksschießen in Horstmar demnächst neben seinem Gefährten herlaufen will, den er zu seiner Königin gemacht hat, das geht nun entschieden zu weit.
Und das hat man dem Mann, der den Vogel im Schützenverein St.Wilhelmi nach 366 Schuss von der Stange holte, sogar schriftlich mitgeteilt. Das „Sakrament der Ehe habe eine wesentliche tiefere Bedeutung als jede andere Lebenspartnerschaft“ muss er in dem Brief lesen, aus dem „Spiegel online“ zitiert.
Die Kirche hat womöglich noch drängendere Probleme als die Marschordnung schwuler Schützenpaare, der Weihbischof im Erzbistum Köln aber hat als Bundespräses der Schützenbruderschaften aber bereits einen charmanten Vorschlag ausgearbeitet: Der Olli könne doch in der Reihe davor oder dahinter laufen.
Im Verein ermutigt, seinen Lebensgefährten zur Königin zu machen
Daneben findet das Dirk Winter, der seit 15 Jahren mit Oliver Hermsdorf zusammen ist und sich nicht nur im Stadtteil großer Beliebtheit erfreut. Alle hätten sich mit ihm gefreut, im Verein hätten sie ihn ermutigt, seinen Lebensgefährten zur Königin zu machen. Als er zehn Jahre zuvor schon einmal König war, kürte er eine Bekannte aus dem Verein, sicher ist sicher.
Diesmal bewies er Mut. Und erschütterte das Schützenwesen offenbar in seinen Grundfesten. Sein Freund soll nun in einer anderen Reihe laufen. Dirk Winter will sich die Amtszeit nicht vermiesen lassen.