Essen. . Die Jugendlichen, die in Essen-Kettwig beim Liebesspiel von einer S-Bahn überrollt wurden, sind auf dem Weg der Besserung. Inzwischen konnten sie das Krankenhaus verlassen. Die 15-Jährige und der 21-Jährige wurden schwer am Kopf verletzt.

Das junge Paar, das beim Liebesspiel vom Zug überrollt wurde, ist auf dem Weg der Besserung. Inzwischen konnten die 15-Jährige und der 21-Jährige aus dem Krankenhaus entlassen werden, berichtet die Bild-Zeitung. Der junge Mann trug nach Angaben der Bahnpolizei ein offenes Schädel-Hirn-Trauma davon, seine Begleitung wurde ebenfalls am Kopf verletzt und erlitt einen schweren Schock.

Der Junge bestreitet unterdessen in einem Interview mit der Bild-Zeitung, dass er Sex mit dem Mädchen hatte. Er könne sich aber nicht im Detail an die Ereignisse erinnern.

Paar hörte den Zug nicht

Noch immer ist unklar, warum das Pärchen den nahenden Zug nicht rechtzeitig hörte. Die beiden kamen offenbar von einer Party und waren möglicherweise alkoholisiert. Sie betraten die Gleisanlagen in Essen-Kettwig und legten sich mitten auf den dritten Schienenstrang. Das Liebesspiel fand ein jähes Ende als ein Sonderzug mit zum Glück geringer Geschwindigkeit in den Bahnhof einlief und das Paar überrollte. „Zwei Freunde des Mannes, die Zeugen des Unfalls wurden, zogen sie aus dem Gleisbett“, sagte Jürgen Karlisch, Sprecher der zuständigen Bundespolizeidirektion Dortmund in einem Interview.

Doch warum legten sich die Jugendlichen auf das Gleisbett? „Offensichtlich waren die beiden der Meinung, dass das Gleis 3 dauerhaft nicht mehr benutzt würde“, sagt Jürgen Karlisch. Eine Anwohnerin berichtete, dass dies eine in Kettwig durchaus verbreitete Meinung sei. Ein Trugschluss - zwar benutzen die S-Bahnen in Richtung Essen Hauptbahnhof und Düsseldorf tatsächlich die beiden Hauptgleise 1 und 2, doch wird Gleis 3 ausnahmsweise eben doch noch genutzt - obwohl es schon stark von Pflanzen überwuchert ist und deshalb wie aufgegeben wirkt. In der Nacht zum Samstag lief außerplanmäßig ein Sonderzug aus Düsseldorf in Kettwig ein, der späte Besucher der Kirmes auf den Rheinwiesen nach Hause brachte.