Dortmund. .

Immer wieder setzen die Neonazis in Dortmund Gewalt ein, um Gegner ihrer rassistischen Gesinnung zu bekämpfen. Besonders hart ist die Gaststätte Hirsch-Q in der Dortmunder Innenstadt betroffen. Hier verkehren auch stadtbekannte Linke.

Seit 2006 hat das Dortmunder Antifa-Bündnis 13 Übergriffe gezählt. Immer wieder kamen Personen zu Schaden. Beim letzten Angriff im vergangenen Dezember versuchten gleich ein Dutzend Nazis das Lokal zu stürmen. Ein Nazi stach einem Mann mit seinem Messer in den Rücken. Die Klinge verfehlte knapp die Niere. Ein anderer Mann erlitt Stichwunden an den Beinen. Unter den Angreifern war nach Angaben des Antifa-Bündnisses auch Sven K.. Der Skinhead hatte einige Jahre zuvor den Punker Schmuddel in Dortmund erstochen und ist erst seit wenigen Monaten auf Bewährung wieder in Dortmund unterwegs.

Doch trotz des Messerangriffes auf die Hirsch-Q gibt es noch keine Ermittlungsergebnisse, obwohl der Angriff Monate zurückliegt und elf Tatverdächtige direkt danach vorübergehend festgenommen werden konnten. Mehr noch. Bei Übergriffen auf einer Kirmes am Pfingstwochenende wurden erneut von der Polizei Nazis festgesetzt, die nach Angaben der Antifa bei dem bewaffneten Angriff auf die Hirsch-Q dabei waren.

Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden, sagt die Dortmunder Oberstaatsanwältin Ina Holznagel. Selbst ein Überwachungsvideo, auf dem der Angriff auf die Hirsch-Q dokumentiert ist, sei keine Hilfe. Das Video sei nicht so scharf, dass es ein unabhängiges Gericht ohne weiteres von der Schuld eines Täters überzeugen würde.