Wuppertal. . Nach den Ausschreitungen bei einer über Facebook organisierten Party in Wuppertal-Ronsdorf am vergangenen Wochenende hat die Stadt Wuppertal die nächste Feier verboten. Die „Immenweg Night“ könne nicht stattfinden, weil es dort keine Rettungs- und Fluchtwege gebe.

Die „Immenweg Night 2011“ hat noch gar nicht stattgefunden und ist schon Geschichte – jedenfalls wenn es nach der Stadt Wuppertal geht. Nachdem am vergangenen Freitag die übers Internet-Netzwerk Facebook organisierte „Ascheweg Night“ eskalierte und von der Polizei beendet werden musste, hat die Stadt am Dienstagvormittag das nächste Facebook-Event verboten. Für Freitag, 1. Juli, hatten Unbekannte auf Facebook zu der Freiluft-Party aufgerufen. Bis Dienstagvormittag hatten fast 1600 Nutzer des Netzwerks auf der Party-Seite ihr Kommen angekündigt.

„Am Immenweg kann es nicht funktionieren“, begründete Stadtsprecherin Martina Eckermann die Entscheidung. Die Örtlichkeit sei „denkbar ungeeignet“. Der Immenweg sei eine kleine, ruhige und enge Wohnstraße – „eben genau so, wie man sich einen Immenweg vorstellt“. Flucht- und Rettungswege: Fehlanzeige. „Wenn da auch nur 100 oder 200 Menschen stünden“, sagt Eckermann, „hätte unsere Feuerwehr mit den Rettungswagen keine Chance, da durchzukommen.“

Allgemeinverfügung erlassen

Weil es keinen konkreten Adressaten für das Verbot gibt – die Initiatoren der Party sind wie auch bei der „Ascheweg Night“ am vergangenen Freitag anonym –, hat die Stadt eine Allgemeinverfügung erlassen. Diese werde über die Medien veröffentlicht, bei Facebook ebenfalls, außerdem werde es Aushänge am Immenweg geben, so Eckermann. „Damit gilt die Verfügung rechtlich als zugestellt.“

Die Party ist somit verboten. Die Verantwortlichen bei Stadt und Polizei sind sich dennoch bewusst: „Eine Absage heißt nicht, dass keiner kommt“, sagt Sprecherin Martina Eckermann. „Eine Absage kann sogar bedeuten, dass Leute erst recht kommen.“ Insofern stehe den Einsatzkräften für den 1. Juli die gleiche Situation wie am vergangenen Wochenende bevor: „Wir stellen uns darauf ein, dass dort Menschen seien können – oder auch an einem anderen Ort“, so Eckermann.

„Kein reines Spaß-Event mehr!“

Und auch wenn niemandem böse Absichten unterstellt werden sollen, stellt die Stadtsprecherin klar: „Ein reines Spaß-Event sehen wir darin nicht mehr!“ Jeder, der mit dem Gedanken spiele, trotz Verbots am 1. Juli zum Immenweg zu kommen, solle sich darüber im Klaren sein, „dass wir das Verbot durchsetzen werden. Es wird dort keine Party geben!“, betont Eckermann.

Und sie richtet noch einen Appell an die bislang unbekannten Initiatoren: „Der- oder diejenige sollte sich bewusst sein, dass das sehr teuer werden kann.“ Allein die Party am vergangenen Freitag in Ronsdorf habe die Stadt „einen deutlich sechsstelligen Betrag gekostet“. (we)