Essen. . Auf dem Rücksitz seines Wagens haben Polizisten am Samstag in Essen die Leiche des seit dem 21. März vermissten Darius M. (45) gefunden. Sein mutmaßlicher Mörder sitzt bereits in Haft.

Als Darius M. von seiner Frau im März im ostwestfälischen Blankenrode vermisst gemeldet wurde, war den Ermittlern der Paderborner Kripo schnell klar, dass an der Version der Ehefrau („Mein Mann ist nach der Spätschicht noch mal weggefahren und nicht zurückgekommen“) etwas nicht stimmen konnte. Als sie in der Garage auch noch notdürftig weggeputzte Blutspuren fanden, brach die Ehefrau zusammen und erzählte folgende Geschichte:

Ein Bekannter („Bogdan“) aus ihrem polnischen Heimatort habe sie zu erpressen versucht. Auch am 21. März sei er wieder im Haus gewesen und habe vor der Garage auf Darius M. gewartet, damit der ihn zurück nach Paderborn bringe. Kurz nachdem ihr Mann mit seinem Peugeot vorgefahren sei, habe „Bogdan“ blutverschmiert vor der Tür gestanden. Er habe die Leiche ihres Mannes auf die Rückbank des Pkw gelegt und ihr und ihren Kindern das Schlimmste angedroht für den Fall, dass sie ihn „verpfeife“. Am frühen Morgen sei er mit dem Wagen weggefahren.

Die Mordkommission „Holz“ der Kripo konnte schnell klären, wer „Bogdan“ war: ein 47-jähriger Krimineller, der tatsächlich aus der polnischen Heimat der Familie M. stammt und nicht nur von der deutschen Polizei gesucht wurde. Er sitzt derzeit wegen anderer Straftaten in Polen in Haft.

Also hatten die Ermittler den mutmaßlichen Mörder, aber bisher keine Leiche. Das hat sich am Ostersamstag geändert: In Essen-Dellwig meldeten Anwohner Gestank aus einem Auto, das schon länger vor einem Supermarkt am Fahrbahnrand stand. Unter einer Decke fanden Polizisten eine stark verweste Leiche. Noch am selben Abend konnten Fahnder und Rechtsmediziner sagen: Höchstwahrscheinlich handelt es sich um Darius M., und er ist erschlagen worden. „Bogdan“ schweigt bisher zum Vorwurf des Raubmordes.